Dormagen Stadt: Park-Chaos am Krankenhaus lösen

Dormagen · Zu wenige Parkplätze am Kreiskrankenhaus ärgern Besucher und Anwohner. Eine Lösung für das Chaos könnte ein bewirtschaftetes Parkhaus sein. Das würde das Parken in Hackenbroich verändern, dazu erstellt die Stadt ein Konzept.

 Hunderte ambulante Patienten und Besucher des Kreiskrankenhauses müssen sich den knappen Parkraum in Hackenbroich täglich teilen.

Hunderte ambulante Patienten und Besucher des Kreiskrankenhauses müssen sich den knappen Parkraum in Hackenbroich täglich teilen.

Foto: Ati

Kein freier Parkplatz in Sicht: Dicht an dicht stehen die Wagen auf der Fläche vor dem Kreiskrankenhaus Dormagen und entlang der Dr.-Geldmacher-Straße. Wer Patienten besuchen oder ambulante Behandlung in Anspruch nehmen möchte, sucht minutenlang nach einem Stellplatz für sein Auto. "Die Park-Situation ist chaotisch", gibt Kreiskrankenhausdirektor Ralf H. Nennhaus zu. "Wir wollen mit der Stadt und unserem Träger, dem Rhein-Kreis Neuss, nach einer Lösung suchen", so Nennhaus. Das könnte ein bewirtschaftetes Parkhaus vor dem Krankenhaus sein, was allerdings auch das Parken in den umliegenden Straßen in Hackenbroich verändern würde.

Das Konzept für ein zwei- bis dreigeschossiges Parkhaus mit 200 bis 250 Plätzen für mehr als zwei Millionen Euro liegt bereits in der Schublade des Kreiskrankenhausdirektors. Schon 2014 hatte ihn der Kreiskrankenhausausschuss auf Antrag der SPD beauftragt, dieses Konzept zu entwickeln und mit der Stadt abzustimmen. "Wir brauchen eine Refinanzierung, daher werden wir Parkgebühren nehmen müssen", betont Nennhaus, der darauf hinweist, dass sein Haus das letzte Krankenhaus mit kostenlosen Parkplätzen im Rheinland sei.

Da die bestehenden Parkplätze wegfallen würden, rechne er mit "rund 170 zusätzlichen Parkplätzen". Insgesamt erfülle das Krankenhaus zwar mit knapp 400 Parkplätzen - zum Teil an der Elsa-Brändström-Straße - das gesetzlich geforderte Minimum, aber auch Nennhaus möchte das Park-Chaos lindern. Weitere Stellflächen auf dem Krankenhaus-Gelände wären nicht wesentlich preiswerter als ein Parkhaus-Stellplatz (rund 10.000 Euro), weist er auf Parkplatz (5000 Euro pro Platz) oder Parkpalette (8000 Euro pro Platz) hin.

"Wir müssen diese Parkhaus-Pläne allerdings in den Zusammenhang mit der Umgebung stellen", so Nennhaus gestern. Die Refinanzierung funktioniere nur, wenn zeitgleich der öffentliche Parkplatz am benachbarten Schulzentrum Hackenbroich eine Schranke erhalte und freie Parkplätze ebenfalls bewirtschaftet würden, so Nennhaus: "Sonst würden die Nebenstraßen von unseren Besuchern zugeparkt."

Dass die Gebühr für das Parkhaus dazu führen wird, dass Autofahrer auf die Wohngebiete ausweichen werden, glaubt auch die Stadtverwaltung. Beim Stadtteilgespräch in Hackenbroich diskutierten Anwohner mit der Stadtspitze über Lösungen für den überfüllten Parkplatz, das Ausweich-Parken in den Nebenstraßen und ein mögliches Anwohnerparken mit Jahresgebühr. Ideen, dass die Stadt auf dem "gegenüberliegenden Feld einfach einen Parkplatz" errichten möge, ordnete Bürgermeister Erik Lierenfeld ein: "Das Land gehört nicht der Stadt, zudem ist auch ein einfacher Parkplatz sehr teuer." Um die Park-Möglichkeiten darzustellen, erstellt die Verwaltung in den nächsten Monaten gemeinsam mit dem Kreiskrankenhaus ein Gesamtkonzept, über das sie mit den Hackenbroichern in einer Versammlung diskutieren will.

(NGZ)
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