Dormagen Stadt nimmt Kinderklagen ernst

Dormagen · Vor vier Jahren wurde der "Kidsplan" auf der städtischen Internetseite eröffnet. Dort sagen Mädchen und Jungen, was ihnen gefällt und was sie stört. Kinderbeauftragter Klaus Güdelhöfer reagiert auf die gemeldeten Mängel.

Dormagen: Stadt nimmt Kinderklagen ernst
Foto: Jazyk, Hans

Der Bolzplatz An der Sausweide erhält gute Noten: "Ich finde den Bolzplatz gut, weil es dort so viel Spaß macht und weil er so gut zu erreichen ist", schreibt Svenja (11), womit sie Felix (12) bestätigt, der einen Monat vorher ein ähnliches Urteil abgegeben hat. Diese Bewertung steht auf der städtischen Internetseite des "Kidsplan" (www.kidsplan.de), eines virtuellen Stadtplans, auf dem Kinder und Jugendliche Spiel- und Bolzplätze, Jugendeinrichtungen und Aktionen selbst kommentieren können.

 Im Februar 2008 starteten Heinz Hilgers und Tobias Zeidler (u. r.) den "Kidsplan", den Kinderbeauftragter Klaus Güdelhöfer (o.) im Blick behält.

Im Februar 2008 starteten Heinz Hilgers und Tobias Zeidler (u. r.) den "Kidsplan", den Kinderbeauftragter Klaus Güdelhöfer (o.) im Blick behält.

Foto: Jaz

"Wir wollen die Kinder beteiligen und auf ihre Anregungen eingehen", erläutert Klaus Güdelhöfer, Kinder- und Jugendbeauftragter der Stadt Dormagen. Vor viereinhalb Jahren wurde dieses Projekt, mit Landesmitteln gefördert, in Dormagen vom Jugendbüro mit Hilfe von "Kindercouts" umgesetzt, so dass die Bewertungen auch von Kindern und Jugendlichen stammen. Am 21. Februar 2008 hatte der damalige Bürgermeister Heinz Hilgers den "Kidsplan" gemeinsam mit Schülerpraktikant Tobias Zeidler freigeschaltet. Viele Kinder und Jugendliche haben seither die Möglichkeit genutzt, ihre Meinung kundzutun — und die Stadt reagiert auf die Eintragungen.

"Wenn dort von Mängeln wie Dreck oder kaputten Lampen die Rede ist, gebe ich diese Hinweise an die zuständige Stelle weiter, so dass sie schnellstmöglich behoben werden können", erklärt Klaus Güdelhöfer, der jeden Tag die neuen Einträge im "Kidsplan" liest. Allerdings sind die meisten Einträge — so wie die von Svenja und Felix auch — aus der Anfangszeit des "Kidsplans". "Wir wollen ihn so aktuell wie möglich halten, auch mit neuen Fotos, die ich einstelle", erklärt der Kinder- und Jugendbeauftragte.

Er wünscht sich eine noch bessere Nutzung durch die Mädchen und Jungen, denn ihre Anregungen nimmt er ernst: "Ich antworte ihnen auch, wenn sich eine direkte Antwort anbietet." Allerdings kann er auch "keine Wunder" bewirken und fehlende Basketballkörbe oder weitere Skateranlagen aus dem Hut zaubern. Allerdings sind Hinweise auf die Wünsche der Kinder für die Stadtverwaltung hilfreich, da sich so zumindest ein Trend ergibt. Denn mit dem "Kidsplan" soll sich jedes Kind und jeder Jugendliche über die Freizeitmöglichkeiten informieren können.

Auch Graffiti-Aktionen wie die für die Jugendfeuerwehr des Löschzuges Nievenheim im März 2011, bei der das Wort "Firefighters" künstlerisch umgesetzt wurde, werden im "Kidsplan" kommentiert. Und in Absprache mit dem Kinder- und Jugendbüro können auch einige Wände wie die alte Garage an der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule mit Graffiti verschönert werden.

(NGZ)
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