Beliebter Wohnort und Ausflugsziel Wo es in Dormagen am schönsten ist

Dormagen · Viele, die Dormagen nicht näher kennen, denken beim Namen der Stadt zuerst an Bayer, die Chemie und viele Arbeitsplätze. Doch die 65.000-Einwohner-Stadt zwischen den Großstädten Köln und Düsseldorf hat viel mehr zu bieten – als Dienstleistungsstandort, als Zuhause und nicht zuletzt als Ausflugsziel.

Die Innenstadt mit dem Historischen Rathaus im Hintergrund: Vor allem bei schönem Wetter laden die Cafés und Restaurants rund um das Gebäude zum Verweilen ein. Der Platz vor der guten Stube der Stadt ist auch beliebter Treffpunkt und Versammlungsort. Denn wo das alte Rathaus ist, weiß jeder in Dormagen. Fotos: jaz, mpl-

Die Innenstadt mit dem Historischen Rathaus im Hintergrund: Vor allem bei schönem Wetter laden die Cafés und Restaurants rund um das Gebäude zum Verweilen ein. Der Platz vor der guten Stube der Stadt ist auch beliebter Treffpunkt und Versammlungsort. Denn wo das alte Rathaus ist, weiß jeder in Dormagen. Fotos: jaz, mpl-

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„Dormagen“, hat Alt-Bürgermeister Heinz Hilgers mal gesagt, bildet die „goldene Mitte“ zwischen Köln und Düsseldorf. Natürlich hat er dabei an den leistungsfähigen Wirtschaftsstandort gedacht, der vom weithin sichtbaren Chempark geprägt wird. Hier, im ehemaligen Bayer-Werk, arbeiten etwa 10 000 Menschen für 32 Unternehmen.

 Darum ist es am Rhein so schön: Die Rheinauen spenden Erholung.

Darum ist es am Rhein so schön: Die Rheinauen spenden Erholung.

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Er dachte an die rund 450 Handwerksbetriebe, an das Gewerbegebiet Top-West mit mehr als 70 Fachmärkten und Autohändlern. Und an eine Innenstadt, die sich entlang der Kölner Straße und mit der Rathaus-Galerie zu einer einladenden Shopping-Meile gemausert hat – mit einem Angebot an Fachgeschäften, das nicht viele Städte dieser Größe zu bieten haben. Von einer überraschend ergiebigen Seite zeigt sich Dormagen mit seinen zwölf Stadtteilen auch beim Blick auf die schönen Seiten der Stadt, ihre Ausflugsziele und Sehenswürdigkeiten.

Ziel vieler Tagestouristen: die mittelalterliche Zollfeste Zons am Rhein.

Ziel vieler Tagestouristen: die mittelalterliche Zollfeste Zons am Rhein.

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Aus der Römerzeit ins Mittelalter

 Ein Anziehungspunkt mit 900-jähriger Geschichte: Kloster Knechtsteden.

Ein Anziehungspunkt mit 900-jähriger Geschichte: Kloster Knechtsteden.

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Angefangen beim Historischen Rathaus, das Anfang des 20. Jahrhunderts entstand und auf dem Gelände des römischen Kastells „Durnomagus“ steht – ein Modell ist im Römerkeller der Pfarrkirche St. Michael an der Kölner Straße zu sehen. Die Hauptattraktion Dormagens aber liegt ein paar Kilometer nördlich der Innenstadt – nicht umsonst weisen Schilder an der Autobahn 57 zwischen Düsseldorf und Köln auf die Zollfeste Zons hin. Ein Kleinod, das als rheinisches Rothenburg bezeichnet worden ist, denn die ehemalige kurkölnische Zollfeste, vom Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden im 14. Jahrhundert gegründet, gilt als einzigartiges Beispiel einer befestigten mittelalterlichen Stadt im Rheinland.

Dormagen ist Sportstadt: In der Arena spielt Bundesligist DHC Rheinland.

Dormagen ist Sportstadt: In der Arena spielt Bundesligist DHC Rheinland.

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Inklusive einer typisch mittelalterlichen „Skyline“, die vom Rheinturm aus dem Jahre 1388, dem Juddeturm mit seiner barocken Haube, der frisch restaurierten Windmühle und dem Turm der St.-Martinus-Kirche geprägt wird. Zons ist aber kein Freilicht-Museum, sondern ein lebendiges kulturelles Zentrum des Rhein-Kreises Neuss, der auf dem Gelände des Schlosses Friedestrom sein Kreismuseum, das Kreisarchiv und das Internationale Mundartarchiv Ludwig Soumagne unterhält. Die Märchenspiele auf der Freilichtbühne im Zwinger des ehemaligen Schlosses sind ebenso ein Publikumsmagnet wie die Mittelaltermärkte, die in Zons zu Zeitreisen einladen – etwa der Matthäusmarkt und der „Weihnachtsmärchentraum“ im Dezember.

 2010 mit Rekordbesuch: Der Straberg-Nievenheimer See.

2010 mit Rekordbesuch: Der Straberg-Nievenheimer See.

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Kultur und Natur

Noch älter als die Zollfeste Zons ist das Kloster Knechtsteden. Im Westen Dormagens erstreckt sich die riesige Anlage rund um ihr Herzstück, die romanische Basilika aus dem 12. Jahrhundert. Knechtsteden, das ursprünglich für den Prämonstratenser-Orden gestiftet wurde und heute die Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist (Spiritaner) beherbergt, ist ein Ort der Stille und Besinnung, zugleich aber auch Kultur- und Bildungsstandort. Mitglieder der Bayer-Galerie-Werkstatt haben hier ihr Zuhause, die Festlichen Tage Alter Musik besuchen (übrigens auch heute und morgen) Freunde klassischer Musik. Der Bullenstall ist ebenfalls Kunst- und Veranstaltungsraum, der frühere klösterliche Kornspeicher lädt zum Theatersommer ein.

Kultur und Natur begegnen sich in Knechtsteden, das mitten im Wald liegt – und damit nicht weit von Dormagens schönstem Erholungsgebiet entfernt, dem Tannenbusch. Das 100 Hektar große Waldstück im Stadtteil Delhoven ist Heimat von über 130 Säugetieren bis hin zum Auerochsen. Der Geopark, ein geologischer Lehrpfad, informiert über die Entstehung und Einteilung der Gesteine unserer Heimat. Der Naturerlebnispfad lehrt Wissenswertes über die Umwelt.

Eine naturkundliche Ausstellung zur Strom- und Siedlungsgeschichte zwischen Wasser und Wald bietet das Haus Tannenbusch. Der Tannenbusch steht auch für die sportliche Seite Dormagens: Hier finden sich ein Fitnessparcours und eine fünf Kilometer lange Nordic-Walking-Strecke. Dass Spitzensport mit Dormagen verbunden wird, liegt vor allem an den Handballern des DHC Rheinland, die in der ersten Bundesliga spielen.

(NGZ)
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