Immobilien Dormagens begehrte Baugebiete

Dormagen · Insgesamt fünf GewerbegebieteIn der Politik wird das Plus des Standorts Dormagen stets hervorgehoben: Zwischen den Metropolen Köln und Düsseldorf soll die Stadt noch stärker Anziehungspunkt und Heimat für diejenigen werden, die in den Großstädten arbeiten.

Doch es kommen auch schwierige Aufgaben auf Dormagen zu. Der demographische Wandel erfordert ein Umdenken.

Wo wäre ein Baugebiet mit dem Namen "Märchenviertel" besser aufgehoben als in der mittelalterlichen Atmosphäre von Zons? Doch nicht nur die charmante Zollfeste bietet für junge Familien, die eine Heimat in der Stadt suchen, eine gemütliche Zuflucht. Gansdahl II, Malerviertel, die Allard-Baustelle auf der Kölner Straße – Baugebiete, Grundstücke, Wohnmöglichkeiten gibt es in der Stadt für die verschiedensten Ansprüche.

Nievenheim gut gerüstet

Ob manch ein Stadtteil die Nase vorn hat? Hubert Franzen von Franzen Immobilien, der seit jeher Grund und Boden in der Stadt lobt, meint ja. Insbesondere die Stadtteile Nievenheim und Ückerath hält er für gut gerüstet: "Die Struktur ist gut, Schwimmbad und Schule sind genauso vorhanden wie Einkaufsmöglichkeiten", so Franzen. Ein weitere Pluspunkt: Die Bahnanbindung. Die gewinnt aufgrund der steigenden Benzinpreise an Relevanz. Doch auch Delrath habe aufgeholt; Zons sei immer schon beliebt gewesen.

Die Stadt ist mit dem Verkauf ihrer Grundstücke jedenfalls zufrieden. "Die Vermarktung von Gansdahl II liegt im Zeitplan", sagt Wirtschaftsförderin Gabriele Böse. Von den 150 Grundstücken stehen noch 40 zur Verfügung; 30 davon sind bereits vorgemerkt. Ob und wo neue Neubaugebiete entstehen können, soll im neuen Flächennutzungsplan festgelegt werden.

Der Raum wird allerdings auch in Dormagen eng. "In Dormagen ist nicht mehr viel frei, viel ist derzeit nicht im Gange", sagt Siegfried Rohde, Bauunternehmer und Obermeister der Bauinnung im Rhein-Kreis Neuss. Auch er verweist auf das Malerviertel, auf Gansdahl II – "in Zons sind auch nur noch Restgrundstücke frei".

Rohde bemerkt außerdem einen Trend, der auch bei der Studie über die demographische Entwicklung der Stadt manifestiert ist: "Die Menschen ziehen verstärkt zurück aus den Speckgürteln in die Innenstädte." Wohnungen in der Stadt würden teilweise schon zehn bis 15 Jahre im Voraus gekauft. Rohde sieht diesen Trend bestätigt durch den großen Erfolg der Seniorenresidenz an der Castellstraße. Die Wohnungen seien verkauft worden wie warme Semmeln.

Die Politik ist längst bemüht neuen Raum zu schaffen in der Innenstadt. Ingo Kolmorgen, Fraktionsvorsitzender der Grünen, plädiert für eine Nachverdichtung des Wohnraums. "Es gibt mehrere Gebiete: Zum Beispiel das Areal zwischen Goethestraße und Bahnhofstraße, dort sind zwischen den Mehrfamilienhäusern größere Freiflächen vorhanden", hatte Kolmorgen im NGZ-Interview gesagt.

Auch gegenüber dem Rathaus-Anbau an der Römerstraße stünden lange Gärten zur Verfügung; oder der Bereich Frankenstraße. Auch die Verwaltung ist längst rührig geworden und sieht sich nach Lücken in der Stadt um. Schwierigkeiten diese zu füllen wird sie kaum haben, betrachtet man den Bedarf.

(NGZ)
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