Dormagen Stadt für Caritas-Kaufhaus in der City

Dormagen · Der wichtigste Satz kam ganz zum Schluss: "Es gibt keinen Grund, irgendwelche Gruppen von möglichen Kunden zu diskriminieren", sagte Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann am Dienstag im Stadtrat.

 Caritas-Kaufhäuser (hier Grevenbroich) ergänzen den Einzelhandel.

Caritas-Kaufhäuser (hier Grevenbroich) ergänzen den Einzelhandel.

Foto: ON

Er reagierte damit auf eine Anfrage der SPD-Fraktion zum geplanten Caritas-Kaufhaus in der Innenstadt. Bei der Mitgliederversammlung der Werbegemeinschaft Dormagen hatte ein Mitglied sich so geäußert, dass man (nicht noch mehr) Penner haben wolle, die sich dann im Umfeld eines solchen Lokals aufhalten. In der Folge hat Ex-Bürgermeister und Kinderschutz-Präsident Heinz Hilgers diese Äußerungen scharf kritisiert. Eine Stellungnahme der WSD-Spitze zu diesem Vorgang gibt es bis heute nicht.

Die Stadt bestätigte im Rat, dass die Caritas Sozialdienste Rhein-Kreis Neuss beabsichtigt, auch in Dormagen ein Caritas-Kaufhaus einzurichten. Ein möglicher Standort ist das ehemalige Ladenlokal von Schlecker an der Kölner Straße. Mit der gleichen Konzeption werden bereits in Grevenbroich (seit fünf Jahren) und in Neuss (seit 24 Jahren) Sozialkaufhäuser vom Caritasverband betrieben. Sozialkaufhäuser gibt es unter unterschiedlicher Trägerschaft fast in allen größeren Städten. Im Gegensatz zum regulären Einzelhandel wird das Personal der Caritas-Kaufhäuser nicht über den freien Arbeitsmarkt akquiriert, sondern muss erst über differenzierte Maßnahmebausteine unter Anleitung von Fachpersonal an den Arbeitsmarkt herangeführt werden.

"Von Seiten der Stadt bestehen keine Bedenken hinsichtlich der Einrichtung des Caritas-Kaufhauses in diesem Ladenlokal", so Hoffmann. Die städtische Wirtschaftsförderung stand und steht weiterhin mit dem Caritasverband hinsichtlich der Suche nach einem geeigneten Ladenlokal in Kontakt.

(schum)
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