Umweltschutz in Dormagen Stadt soll mit Spülmobil Einweggeschirr vermeiden

Dormagen · Verzicht auf Plastikbeutel beim Einkauf, Mehrwegbecher für den Kaffee unterwegs – in Dormagen gibt es immer mehr Bausteine für einen umweltfreundlicheren und ressourcenschonenden Umgang. Ein Spülmobil soll ein weiterer sein.

Auf Antrag der SPD  beschloss der Planungs- und Umweltausschuss, die Verwaltung damit zu beauftragen, kurzfristig die Kosten für die Anschaffung eines Spülmobils zu ermitteln und ein Konzept zu ermitteln, wie es bewirtschaftet werden kann.

Das gab es bereits einmal in der Stadt, wurde nicht so stark genutzt und zumindest in der Ausschusssitzung vermochte niemand zu sagen, wo es geblieben ist. Das soll mit detektivischem Spürsinn nachgeholt werden, letztlich um zu sehen, ob es noch in Schuss ist.  Davon unabhängig herrschte politische Einigkeit, weg vom Einmalgeschirr zu kommen. Im Detail geht es bei einer möglichen Neuanschaffung auch darum, Geschirr mit der Hand spülen zu können, wie Sonja Kockartz von der SPD anmerkte. Karl-Heinz Heinen (CDU) fragte nach anderen Kommunen, die ein solches Spülmobil betreiben und mit ihren Erfahrungen weiterhelfen können. Für Martin Pehé von den Grünen wäre auch eine interkommunale Nutzung denkbar, aus Kostengründen und um ein solches Mobil möglichst häufig zu nutzen. Mit Blick auf den möglichen Betreiber sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld, dass es „nicht originäre Aufgabe einer Stadt oder des Stadtmarketings ist, ein Spülmobil zu betreiben. Dafür sollte doch gerne ein Verein gefunden werden“.

Bei größeren Veranstaltungen mit vielen gastronomischen Partnern und einer hohen Umschlagmenge von Essen (z.B. Stadtfeste, Streetfoodmarkt) ist der Einsatz eines Spülmobils nicht umsetzbar. Das Stadtmarketing arbeitet bereits mit den gastronomischen Anbietern daran, Einweg-Plastikgeschirr durch umweltfreundliches Einweggeschirr aus essbaren oder kompostierbaren Materialien zu ersetzen und wird dies auch konsequent weiterentwickeln.

Überlegt werden könne aus Sicht der Stadt, ob bei städtischen Veranstaltungen bzw. auch bei Veranstaltungen Externer auf städtischen Flächen nicht nur darauf geachtet werden, Mehrweggeschirr zu nutzen, sondern dies in den Auflagen sogar fest vorzuschreiben. Nur wenn nicht anders möglich, sollte auf Einweggeschirr zurückgegriffen werden, das dann aber aus essbaren, kompostierbaren, nachwachsenden oder recycelten und damit umweltfreundlichen Rohstoffen hergestellt sein sollte. Mit solchen Auflagen käme die Stadt auch der ab 2021 geltenden EU-Regelung zum Verbot von Einwegplastik, wie beispielsweise Besteck oder Geschirr, zuvor.

(schum)
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