Sportlerehrung in Dormagen Stadt ehrt Sarah Voss und Max Hartung

Bei der Sportlerehrung in der BvA-Aula wurde der TSV Bayer Mannschaft und Romy Allard Nachwuchssportlerin des Jahres.

Das größte Lob kam von Hermann-Josef Baaken. Der Vorsitzende des Kreissportbundes war von der neuen Form der Sportlerehrung der Stadt begeistert und sprach vom besonderen „Spirit für den Sport“, den er gespürt habe. Es war der Abend für die Top-Sportler, die unter den 260 geladenen Gästen waren. Die 19 Jahre alte Sarah Voss, Achte bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft und Einzel-Vierte bei der EM im Kunstturnen, wurde hochverdient Sportlerin des Jahres, Säbel-Fecht-Europameister Max Hartung gleichfalls Sieger bei den Männern. Bei der Mannschaft des Jahres führte kein Weg vorbei am TSV Bayer als Aufsteiger in die Zweite Handball-Bundesliga. Erstmals ausgezeichnet wurde die Nachwuchssportlerin und der Ehrenamtler des Jahres: Dressurreiterin Romy Allard und Walter Meier vom TSV.

Es war nicht nur eine räumliche Veränderung, die die Sportlerehrung mit dem Umzug aus der TSV-Sporthalle am Höhenberg in die neue Aula des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums vollzog. Vor allem auch inhaltlich wurde der Veranstaltung eine Frischzellenkur verabreicht. Es wurde deutlich festlicher, lockerer, kürzer. Wahrscheinlich einzigartig ist die neue Form der Moderation, weil mit Jonathan Benninghaus, Max Hütten und Yannick Seeber ein junges Moderatoren-Trio durch das Programm führte. Nach hundert Minuten (inklusive einer – etwas zu lang geratenen – Pause) war alles durch und es blieb zu einer zivilen Uhrzeit noch ausreichend Zeit, um im Foyer den Abend ausklingen zu lassen. Gelungen war die musikalische Begleitung des Abends: Zum einen durch die Big Band der städtischen Musikschule, zum anderen als kurze „Zwischendurch-Begleitung“ durch das wunderbare Duo Tina van Wickeren und Elli Erl. Da machte es gar nichts, dass der eigentlich eingeplante Show-Act offenbar staubedingt nicht in Dormagen eintraf.

Das Moderatoren-Trio war unter dem Motto „kurz und knackig“ unterwegs. Auf längere Gespräche mit den Top-Sportlern wurde verzichtet, Sarah Voss und Max Hartung konnten nach nur wenigen Augenblicken mit Glückwünschen und Präsent die Bühne wieder verlassen. Das 19 Jahre alte Kunstturn-Ass, das zurzeit Abitur am Norbert-Gymnasium macht und für das Turnzentrum Köln startet, freute sich (dennoch): „Eine solche Ehrung ist eine sehr schöne Anerkennung für meine sportliche Leistung.“ Zurzeit steckt sie im Training etwas zurück, um sich ganz auf die Abiturprüfungen zu konzentrieren. Im Anschluss möchte Sarah an der SRH Fernhochschule Köln BWL und VWL studieren, mit dem Ziel, später etwas in Richtung Projekt- oder (Sport-)Management zu machen. Sportlich hat sie die Heim-Weltmeisterschaften im Herbst in Stuttgart vor Augen und natürlich das große Ziel: die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. „Dafür ist es wichtig, mit der Mannschaft bei der WM unter die ersten Acht zu kommen. Das können wir schaffen, wir haben ein gutes Team.“

Bei Sarah war es „Daddy cool“ von Boney M, das Tina und Elli zur Ehrung spielten, bei Max Hartung „The winner takes it all“ von ABBA. Jeder Sportler und auch Ehrenamtler Meier wurden von einem eigenen Laudator vorgestellt – eine der weiteren netten Ideen. Für Hartung war die Auszeichnung etwas Besonderes, weil er gerade erst vor wenigen Tagen auch in seiner Wahlheimat Köln zum Sportler des Jahres gekürt worden ist. Als Dankeschön erhielt er am Donnerstag Abend Kopfhörer, um die vielen Fahrten auf der A 57 zwischen seinem Wohn- und dem Trainingsort in Dormagen musikalisch zu überbrücken.

Am Donnerstag stand mit Romy Allard die jüngste Athletin auf der Bühne, es spricht einiges dafür, dass die 15-Jährige in nicht allzu ferner Zukunft den Titel der „Nachwuchssportlerin des Jahres“ in den der Sportlerin des Jahres eintauscht. Denn die Dressurreiterin ist im Juniorenbereich schon in der Weltklasse angekommen, führt aktuell die U18-Weltrangliste an. Im vergangenen Jahr schaffte sie beim Gewinn der Silbermedaille bei der Europameisterschaft in der deutschen Equipe das beste Einzelergebnis und wurde im Einzel zwei Mal Dritte. Romy erzählte, dass es bei ihrem Sport nicht nur um das Training mit ihrem Pferd „Sissi“ geht, sondern dass dazu auch viel „Stallzeit“ gehört: „Ich bin jeden Tag dort.“ Als schöne Impressionen von ihr in Videoclips gezeigt wurden, war die 15-Jährige sichtlich gerührt.

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