Dormagen Stadt denkt an Partnerschaft mit England

Dormagen · Bei der Eröffnung des Stelenpfades der Kultur- und Heimatfreunde Zons wurde eine Freundschaft mit einer britischen Kommune diskutiert. Die Generalkonsulin sagte: "Dieser Pfad ist ein wichtiges Symbol für unsere Freundschaft."

 Eröffneten den Stelenpfad in Zons (v.l.): Bürgermeister Erik Lierenfeld, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Generalkonsulin Susan Speller, Stelenteam-Leiter Rolf Gleich, Unterstützer Rüdiger Kress, Vorsitzende Angelika Dappen.

Eröffneten den Stelenpfad in Zons (v.l.): Bürgermeister Erik Lierenfeld, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Generalkonsulin Susan Speller, Stelenteam-Leiter Rolf Gleich, Unterstützer Rüdiger Kress, Vorsitzende Angelika Dappen.

Foto: G. Salzburg

Bislang kannte Susan Speller Zons noch nicht. Aber die sympathische Diplomatin, seit 2013 britische Generalkonsulin für NRW, Hessen, Saarland und Rheinland-Pfalz, wird sich demnächst sicher gern erinnern: An die liebevoll von den Kultur- und Heimatfreunden Zons mit britschen Flaggen-Pickern auf Brötchen und "Nice to see you"-Servietten eingedeckte Tafel des Gewölbekellers unter der Zonser Nordhalle und an den Stelenpfad mit Aphorismen von deutschen und britischen Persönlichkeiten, die sich zu "Demokratie und Freiheit" geäußert haben. Als Schirmherrin eröffnete sie mit Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Erik Lierenfeld, die beide die europäische Einigung für eine friedliche Zukunft beschworen, den sechsten Pfad auf dem Wall an der Stadtmauer neben dem Rheintor: "Dieser Pfad ist ein wichtiges Symbol für unsere Freundschaft." Beziehungen von Deutschen und Briten seien allgegenwärtig, allein 140 Städtepartnerschaften gebe es.

Und vielleicht kommt eine weitere hinzu, wie Bürgermeister Lierenfeld erwähnte: "Unsere französische Partnerstadt Saint André hat seit kurzem mit einer englischen Stadt eine weitere Partnerschaft, das wäre vielleicht auch etwas für uns." In den nächsten Tagen werde er mit seinem Amtskollegen aus Saint André sprechen. Dabei könnten sie ein Dreierbündnis mit St. Mary's Bay in Kent diskutieren. Die Idee einer britischen Partnerstadt wurde von vielen Besuchern positiv aufgenommen, auch Kreisarchivar Stephen Schröder versprach, mit seiner Frau einem Unterstützer-Verein sofort beizutreten. Schröder hielt eine hervorragende geschichtliche Einordnung des deutsch-britischen Verhältnisses und erläuterte, wie es vor 70 Jahren zur Bildung des Landes NRW durch die britische Militärregierung gekommen war.

"Die Stelen sollen zum Nachdenken anregen", so Mitinitiator Karl Kress, dessen Sohn Rüdiger mit seinem Unternehmen Artebene die Aktion unterstützt. Sechs deutsche und sechs britische Personen werden mit ihren Äußerungen über Freiheit und Demokratie auf den Tafeln am Wallgraben präsentiert, ausgewählt vom Stelenteam um Rolf Gleich und zum ersten Mal auch von Schülern des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums - eine gelungene Premiere.

Die Schüler trugen ebenso wie Wolfgang Heinrichs biografische Infos über die Personen vor, zum Beispiel über Bundespräsident Gustav Heinemann ("In einer Demokratie endet die Freiheit des Einen dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt)", Autor William Somerset Maugham ("Es gibt zwei gute Dinge im Leben, die Freiheit des Denkens und die des Handelns"), Bundeskanzler Willy Brandt ("Wir wollen eine Gesellschaft, die Freiheit bietet und gleichzeitig Mitverantwortung fordert") und Schriftsteller Georg Orwell ("Freiheit ist das Recht, den Menschen zu sagen, was sie nicht hören wollen."). "Die Arbeit hat uns sehr viel Spaß gemacht", betonte der stellvertretende BvA-Schulleiter Thomas Vatheuer, dessen Grundkurs und die beiden Englisch-Leistungskurse die Texte mit ausgesucht und übersetzt hatten.

(NGZ)
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