A57 bei Dormagen Staatsanwalt: Ermittlungen zu Brand auf A57 laufen weiter

Dormagen · Am Neusser Amtsgericht ist Dienstag das Verfahren gegen insgesamt elf Jugendliche aus Dormagen zu Ende gegangen. Im Hinblick auf den verheerenden Brand unter der Autobahn 57 im Februar 2012 blieb der Prozess ergebnislos – keiner der 11 Angeklagten wollte mit dem Feuer zu tun haben.

Februar 2012: Toter bei Massenunfall auf A57
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Am Neusser Amtsgericht ist Dienstag das Verfahren gegen insgesamt elf Jugendliche aus Dormagen zu Ende gegangen. Im Hinblick auf den verheerenden Brand unter der Autobahn 57 im Februar 2012 blieb der Prozess ergebnislos — keiner der 11 Angeklagten wollte mit dem Feuer zu tun haben.

Stattdessen gab es Verurteilungen wegen Fahren ohne Fahrerlaubnis, Körperverletzungsdelikten oder Unfallflucht. Einstellen wird die Staatsanwaltschaft Düsseldorf das Verfahren um den Brand unter der Autobahnbrücke aber nicht. "Das Verfahren läuft weiter", teilte der zuständige Staatsanwalt Matthias Ridder auf Anfrage der NGZ mit, "wir haben aus dem Prozess zwar keine neuen Erkenntnisse gewinnen können, werden die Angeklagten aber weiter beobachten".

Vor allem ein Jugendlicher aus Nievenheim hatte im Prozess den Eindruck hinterlassen, dass er an der Brandstiftung beteiligt gewesen sein könnte. "Er ist uns bekannt, weil er mehrfach Feuer gemeldet hat und in der Nähe war, wenn es gebrannt hat", so Ridder, "wir haben ihn in Zusammenhang mit dem Feuer unter der Autobahn intensiv vernommen. Ein konkreter Tatverdacht hat sich bislang nicht ergeben". Im Prozess war er dadurch aufgefallen, dass er keine Fragen des Gerichts zu seinem Lebenslauf oder zum Feuer beantworten wollte. Sein Verteidiger Wiljo Wimmer hatte alles zu diesem Thema abgeblockt.

Letztlich wurden die Jungen und Mädchen verurteilt, weil sie an einer Reihe verschiedener Delikte beteiligt waren. Unter anderem hatten sie einen VW Bus gestohlen, waren damit tagelang umher gefahren und hatten schließlich in Nievenheim in der Nähe der A 57 einen Unfall mit Fahrerflucht verursacht. Zudem waren einige in die Dormagener Stadtbibliothek eingebrochen und hatten Computerspiele im Wert von 7000 Euro gestohlen. Darüber hinaus räumten einige Angeklagte auch ein, in Köln einen Taxifahrer verprügelt zu haben.

Richter Heiner Cöllen verhängte am Ende Strafen zwischen zwei Jahre Jugendstrafe und Bewährungsstrafen sowie wenigen Wochen Jugendarrest. Gegen zwei Jungen wurde das Verfahren wegen geringer Schuld eingestellt.

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