Schützenwesen in Dormagen Ex-König Hans Smit ist neuer Bruderschaftsoberst

Stürzelberg · Der 57-jährige Ur-Stürzelberger ist bei den Aloysius-Schützen Nachfolger des 2018 verstorbenen Regimentschefs Stephan Manitz. Zuvor war er bereits vier Jahre lang als Adjutant dessen „linke und rechte Hand“.

 Hans Smit ist der neue Oberst der St. Aloysius-Bruderschaft in Stürzelberg,

Hans Smit ist der neue Oberst der St. Aloysius-Bruderschaft in Stürzelberg,

Foto: Georg Salzburg(salz)

Die St. Aloysius Schützenbruderschaft hat einen neuen Oberst. Hans Smit, der vier Jahre lang als Adjutant den im 2018 plötzlich verstorbenen Oberst Stephan Manitz begleitete, tritt nun in dessen Fußstapfen. Am 27. Oktober wurde er mit großer Mehrheit gewählt.

 Der 57jährige ist Ur-Stürzelberger, im Ort aufgewachsen und  dort zur Grundschule gegangen. Als begeisterter Sportler spielte er schon als kleiner Junge Fußball und ist bis heute aktiv. Erste „Schützenluft“ schnupperte er bei den Edelknaben. 1981 trat er in den Grenadierzug „Globetrotter ‘79“ ein, dem er auch weiterhin angehört, war 30 Jahre lang Flügelleutnant, außerdem fünf Jahre Kassierer im Grenadiercorps.

Seit 41 Jahren ist Smit Mitglied der Bruderschaft, 2012/2013 war er Schützenkönig. Ein ganz besonderes Erlebnis für ihn und seine Frau Ute: „Es war toll und hat großen Spaß gemacht. Wir haben jede Einladung wahrgenommen und die Zeit sehr genossen“, erzählen die Smits.

Der Zusammenhalt mit anderen Königspaaren war so gut, dass ein „Königsclub“ entstand. „Wir treffen uns regelmäßig, haben auch schon Wochenendtrips gemacht und schießen sogar einmal im Jahr nur zum Spaß einen König und eine Königin aus“, erklärt Hans Smit. „Das ist immer lustig und funktioniert deshalb so gut, weil wir alle Frauen haben, die das auch mitmachen.“

Hans und Ute Smit, die 2020 Silberhochzeit feiern, haben immer schon gerne Schützenfest gefeiert. Der Wunsch, sich darüber hinaus zu engagieren, kam mit dem Königsjahr. „Da hat uns das Fieber voll gepackt“, meint Ute Smit. „Wir haben da erst richtig gesehen, was für eine Arbeit dahinter steckt und wollten uns weiter engagieren“, erzählt Hans Smit.

Seit 2014 war er Adjutant von Stephan Manitz. Die beiden kannten sich schon lange, sind zusammen aufgewachsen und zur Schule gegangen. Der plötzliche Tod des Freundes traf Smit hart. „Ich war seine linke und rechte Hand als Adjutant und die Arbeit mit ihm hat viel Spaß gemacht. Stephans Tod war ein schlimmer Schlag für uns alle“, erklärt Smit.

Die Entscheidung, sich zur Wahl zu stellen, fiel erst im August, nach Schützenfest. „Anfangs war die Trauer einfach zu groß, so dass man darüber gar nicht nachdenken wollte“, erzählt Ute Smit. Als sich  Smits Bruder Rudolf, der auch Geschäftsführer des Vereins ist, bereit erklärte, als Adjutant zu fungieren, entschied sich Hans Smit für die Kandidatur. Seinen ersten örtlichen Auftritt in neuer Funktion hatte er  Anfang November beim Hubertusball.

Einige Tage zuvor war er aber auch schon als neu gewählter Oberst unterwegs – mit einer Abordnung Stürzelberger Schützen bei der Wallfahrt der Europäischen Gemeinschaft Historischer Schützen in Rom.

„Das war ein besonderes Erlebnis. Vor allem, weil wir an Orten waren, wo man als normaler Rom-Tourist nicht hinkommt. Der Einzug in den Petersdom, die Messe, der Zapfenstreich auf dem Petersplatz – das war alles sehr beeindruckend“, erzählt Smit.

Für die Zukunft der Bruderschaft wünscht sich der neue Oberst, dass wieder mehr junge Leute eintreten. „Es ist heute schwierig, die Jugend für das Brauchtum zu begeistern. Wir machen einmal in der Woche einen Jugendtreff, haben das Kinderschützenfest ins Leben gerufen, sind  mit dem Dorfplatzfest präsent und auch beim Weihnachtsmarkt aktiv. Das Dorfleben funktioniert hier wirklich gut, ich hoffe, dass wir sowohl junge Leute mit ins Boot holen und unsere eigenen Schützen begeistern können“

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