Sportvereine in Dormagen Hohe Nachfrage nach Fördergeldern

Dormagen · Sportvereine wollen Landesmittel für Sanierung auf der eigenen Anlage beantragen. Das wichtigste Kriterium, um in den Fördertopf greifen zu können, ist, dass der Verein eine eigene Anlage besitzt.

 Auch der TSV Bayer Dormagen, dem das Höhenberg-Gelände gehört, kann Fördermittel beantragen.

Auch der TSV Bayer Dormagen, dem das Höhenberg-Gelände gehört, kann Fördermittel beantragen.

Foto: Hammer, Linda/Hammer, Linda (lh)

Auf eine große Resonanz ist der Rundbrief des Sportverbands Dormagen bei den Vereinen gestoßen. „Mehr als ein Dutzend Vereine“, sagt Vorsitzender Bernd Lewerenz, haben reagiert und wollen einen Antrag auf Fördermittel stellen. Es geht um 864.485 Euro – so viel Geld steht für die Sportvereine in Dormagen aus dem Förderprogramm „Moderne Sportstätte 2022“ der Landesregierung zur Verfügung. Anders als sonst üblich, haben weder Stadt noch Politik die Federführung bei der Verteilung der Mittel. Die organisatorische Federführung hat mit dem Sportverband die Dachorganisation der Vereine. Er wird letztlich bestimmen, welche Vereine mit welchem Anliegen Geld bekommen werden.

Das wichtigste Kriterium, um in den Fördertopf greifen zu können, ist, dass der Verein eine eigene Anlage besitzt. Oder zumindest seit vielen Jahren dort Pächter ist. Damit ist der klassische Fußballverein, der auf einer Bezirkssportanlage spielt, erst einmal raus. Übrig bleiben Vereine wie der WSC Bayer Dormagen, der Ruderclub, Tennis- und Reit- und Fahrvereine, der Karateclub und natürlich der TSV Bayer. Der Bedarf scheint groß zu sein, wie die Rückmeldungen zeigen. Vor allem an den Klub-Gebäuden gibt es Mängel unterschiedlicher Art, die jetzt beseitigt werden könnten. Dabei müssen die Vereine – zweites wichtiges Kriterium – bei einer Förderzusage auch Eigenmittel aufwenden. Förderfähig ist laut der Düsseldorfer Behörde auch eine begleitende, sportfachlich notwendige Infrastruktur wie zum Beispiel Unterkünfte, Verpflegungseinrichtungen, Schulungs- und Aufenthaltsräume, Geschäftsstellen sowie Zuschauereinrichtungen.

Laut Sportverband-Chef Lewerenz gibt es inzwischen Entwürfe für eine Bewertungsmatrix, in die die Anträge der Vereine eingearbeitet werden. „Die wollen wir bei einer Zusammenkunft der anderen Sportbünde im Rhein-Kreis Neuss gern abstimmen und sehen, welche guten Ideen andere noch haben.“ In einem nächsten Schritt sollen dann die Vereine eingeladen werden, um mit ihnen zusammen die Anträge durchzugehen. Sie sollen ihre Projekte im Detail erläutern. Denn für den Vorstand des Sportverbands besteht das Problem, so erklärt Lewerenz, letztlich zu bewerten und auszusortieren. Denn nicht jeder Verein wird in den Genuss von Fördermitteln kommen. „Ein Verteilen nach dem Gießkannenprinzip wird es nicht geben.“

Zeitnot besteht nicht. Vereine können sich noch immer mit Projekten an den Sportverband wenden. Erste Anträge werden erst Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres an das Land herausgehen.

(schum)
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