Dormagen Sportverein fordert neue Halle
Dormagen · Stürzelberg Seit Jahren fordert die Turngemeinde (TG) Stürzelberg bessere Trainingsbedingungen.
Die Turnhalle an der Nikolausschule ist zu klein - und weitere Hallen fehlen. Bereits vor sechs Jahren legte der Vorstand der TG einen Plan vor, das alte, nicht mehr genutzte Hallenbad in Stürzelberg zu einer Sporthalle umzubauen.
Ein Vorhaben, das seit drei Wochen Geschichte ist, als die Abrissbagger angerückt sind und das einsturzgefährdete Bad abgerissen haben.
Die neue Situation will der Verein jetzt jedoch zum Anlass nehmen, erneut bei der Stadtverwaltung einen Vorstoß zu wagen und für den Bau einer neuen Halle auf dem Bad-Gelände zu werben.
"Außerdem hoffen wir auf die Ergebnisse des Sportentwicklungsplans", sagt der Vorsitzende der TG, Helmut Miller. "Dabei kann nur herauskommen, dass hier bei uns eine Halle fehlt."
Der Verein hat rund 700 Mitglieder. Die wachsende Walking-Abteilung ist nicht auf eine Halle angewiesen.
Doch die rund 300 Mitglieder starke Turnabteilung und die etwa 60 Basketballer litten sehr unter den schlechten Trainingsbedingungen, so Miller.
"Die Basketballer müssen nach Nievenheim oder Hackenbroich ausweichen - das ist gerade für unsere Jugendlichen ein echtes Problem."
Die kleine Halle an der Grundschule sei nachmittags komplett belegt - durch die Ganztagsgrundschule, an deren Programm sich auch die TG beteiligt, sei der Belegungsplan noch enger geworden.
"Da ist gar keine Luft mehr drin", sagt der Vorsitzende der TG. Dabei sehe der Verein weiteres Potenzial - gerade im Jugendbereich.
Auch im Breitensport würde sich die Turngemeinde gern mehr engagieren. "Unter den jetzigen Bedingungen ist daran jedoch nicht zu denken", erklärt Miller.
Bei der Stadt sei die Situation des Stürzelberger Sportvereins hinlänglich bekannt, sagt auch Ingrid Heinke, stellvertretende Vorsitzende der TG und Chefin des CDU-Ortsverbandes Stürzelberg.
"Bereits vor Jahren waren die Prioritäten ganz klar: Erst kommt der Kunstrasenplatz in Nievenheim, dann kommen wir."
Durch die schwierige finanzielle Lage der Stadt sei das Vorhaben jedoch immer wieder auf Eis gelegt worden.
Mit dem Abriss des Hallenbades sehen die Sportler jetzt eine Chance, das Thema wieder auf die Tagesordnung zu rufen. Denn noch gibt es keine Planung für das ehemalige Bad-Areal.
"Das Schwimmbad ist weg, die Lücke ist da, was läge näher, als die Fläche erneut als Sportstätten-Gelände zu nutzen", fragt Heinke.
Das entsprechende Bebauungsrecht bestehe bereits, und die Nähe zur Grundschule sei ebenfalls sinnvoll.
Rund eine Million Euro müssten für den Bau der Sporthalle ausgegeben werden, hat der Vorstand überschlagen.
"Das ist eine Summe, die wir nicht aufbringen können, da ist die Stadt gefragt", sagt der Vorsitzende. Argumente werde der Sportentwicklungsplan liefern, ist Miller sicher.
"Kein anderer Stadtteil hat so wenig Sportstätten wie Stürzelberg", sagt er. Wer einen Quotienten von Sporthallenquadratmetern im Verhältnis zu Sportvereinsmitgliedern bilde, komme dort auf einen Wert von 0,3.
"Damit sind wir im Dormagener Stadtgebiet absolutes Schlusslicht, Hackenbroich liegt beispielsweise bei 8", berichtet Miller.