Dormagen Sportplatzumbau in Zons ist wieder fraglich

Dormagen · Sportpolitik will keine Bevorzugung von Zons. Erst in einer weiteren Sitzung soll über den Einsatz der 850 000 Euro entschieden werden.

 Unbespielbar! In diesem Zustand ist der Aschenplatz im Heidestadion des Öfteren - ebenso wie die Plätze von anderen Vereinen.

Unbespielbar! In diesem Zustand ist der Aschenplatz im Heidestadion des Öfteren - ebenso wie die Plätze von anderen Vereinen.

Foto: Linda Hammer

Eine riesige Pfützen-Landschaft auf dem Aschenplatz, nachdem es geregnet hat, ein Rasenplatz, der den in Galoppsportsprache gebräuchlichen Begriff "tiefes Geläuf" verträgt - Gründe genug für die Verwaltung, die Sportanlage im Zonser Heidestadion auf ihrer internen Prioritätenliste ganz nach oben zu setzen. "Zons ist unser größer Brandherd", sagt Sportamtsleiter Bernd Lewerenz. Doch aus der Sportpolitik kommt reichlich Gegenwind, vor allem angesichts der Kosten in Höhe von 850 000 Euro.

 Fraktionsvorsitzender Karlheinz Meyer (FDP).

Fraktionsvorsitzender Karlheinz Meyer (FDP).

Foto: Berns

Für die FDP meldete deren Fraktionsvorsitzender Karlheinz Meyer gleich Beratungsbedarf an: "Wir wollen zuerst mit den Vereinen über deren Sportanlagen sprechen. Dass Zons im nächsten Jahr an der Reihe sein soll, das ist neu für mich. Der Umbau der Delrather Sportanlage hätte uns weniger überrascht." SPD-Sprecherin Bärbel Suling sagte: "Im Haushalt sind 850 000 Euro eingestellt - aber damit ist noch nicht entschieden, ob das Geld für Zons ausgegeben wird."

 Ausschussvorsitzender Detlev Zenk (SPD).

Ausschussvorsitzender Detlev Zenk (SPD).

Foto: SPD

Die vorzeitige Festlegung der Verwaltung auf einen Umbau der Anlage im Heidestadion ärgerte viele Sportpolitiker. Geplant ist in Zons die Aufgabe des Aschenplatzes, der einfach nicht mehr genutzt und gepflegt werden soll, sowie die Anlage eines Kunstrasenplatzes an der Stelle des heutigen Rasenfeldes. Knackpunkt ist offenbar eine fehlende, transparente Prioritätenliste darüber, welche Sportanlagen in welcher Reihenfolge und wann saniert bzw. umgebaut werden. Ausschussvorsitzender Detlev Zenk sagte denn auch: "Wir sollten im Unterausschuss Sport eine Rangfolge festlegen."

Dass die Sportpolitiker sich nicht auf Anhieb auf Zons festlegen mochten, lag auch am umfangreichen Fragenkatalog, den Andreas Buchartz für die CDU vorlegte. Die will unter anderem wissen, wie es denn um die Pläne einer gemeinsamen Nutzung mit Rheinwacht Stürzelberg aussieht? Ebenso wie der Verhandlungsstand mit den betroffenen Vereinen zu Eigenleistung und Eigenfinanzierung ist? "Erst nach einer Beantwortung sowie Überprüfung durch die Fraktion wollen wir zu einer Entscheidung kommen", so Buchartz.

Für Aufsehen sorgte Kämmerer Kai Uffelmann in zweierlei Hinsicht: Zum einen mit seiner Ankündigung, dass die Stadt in jedem Jahr eine Sportanlage umbauen will. Zum anderen mit der Ankündigung, dass man verwaltungsintern an einem neuen, modifizierten Modell für die Sportstättennutzungsentgelte arbeite. "Das wollen wir im Hauptausschuss am 21. November vorstellen", so Uffelmann. "Für die Vereine wird die Abwicklung leichter", verspricht er. Es geht um ein so genanntes Vermietungsmodell. Uffelmann erklärt den Plan: "Die Vereine melden ihre Trainings- und Spielzeiten, wir errechnen dann einen Zeitkorridor, den wir den Vereinen vermieten und den der Verein dort nutzen kann, wie er möchte - ob er da ist oder nicht." Die Einführung des Betriebs gewerblicher Art (BgA) soll dann laut Uffelmann jährlich 100 000 bis 120 000 Euro einbringen. Auf Nachfrage räumte der Kämmerer ein, dass vom Finanzamt bislang noch keine Genehmigung dieses BgA-Systems vorliege. Uffelmann ist zwar optimistisch, schließt aber nicht aus, dass es eine Steuererstattung durch das Finanzamt nicht geben wird.

(NGZ)
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