Dormagen SPD fordert freie Busfahrt für sechsjährige Vorschulkinder

Dormagen · Wenn Kindergartengruppen eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln planen, müssen sie darauf achten, dass Kinder ab sechs Jahren ein Ticket lösen müssen, unabhängig davon, ob sie noch eine Kita oder bereits eine Schule besuchen. Mädchen und Jungen unter sechs Jahren werden im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) unentgeltlich befördert.

Daher fordert die SPD Dormagen eine Sonderregelung für sechsjährige Kita-Kinder. Die Fraktion beantragt zur nächsten Ratssitzung, die SVGD zu beauftragen, mit dem VRR Verhandlungen aufzunehmen - "mit dem Ziel, dass künftig Kindergartenkinder, die älter als sechs Jahre sind, bis zur Einschulung die Verkehrsmittel des VRR kostenlos benutzen können", so die SPD in einer Pressemitteilung. Der Kindertarif liege bei 1,60 Euro pro Fahrt.

Auf das Problem des erhöhten Organisationsaufwandes wurde Michael Dries, jugendpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, aus einer Kita außerhalb der Innenstadt angesprochen. "Es ist für die Kitas problematisch, Veranstaltungen in der Stadtmitte wahrzunehmen oder mit älteren Kindern zum Beispiel die Stadtbibliothek zu besuchen, weil zuerst immer die Fahrtkosten beschafft werden müssen. So wird dann teilweise auf entsprechende Ausflüge verzichtet", sagt Dries. Denn während die jüngeren Kinder kostenfrei mit dem Bus oder der Bahn fahren können, müssen die Erzieher für die älteren eine entsprechende Anzahl Tickets kaufen und Geld bei den Eltern einfordern.

Wie die SPD hinweist, hätten andere Verkehrsverbünde diese Lücke im System geschlossen. So würden im Tarifgebiet des benachbarten Verkehrsverbundes Rhein-Sieg seit dem 1. August 2015 sechsjährige Kinder, die noch keine Schule besuchen, kostenfrei bis zur Einschulung mit Bus und Bahn befördert. Mit der Einschulung hätten die Schüler dann grundsätzlich Zugang zum Schüler-Ticket. Auch in Mittelthüringen gebe es seit 2014 diese Möglichkeit. SPD-Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt: "Es böte sich für den VRR an, diesem guten Beispiel des Nachbarverbundes VRS zu folgen und eine gleichartige Regelung zu treffen, zumal es von Dormagen aus in Richtung Köln bereits zu einer Überschneidung der beiden Verkehrsverbünde kommt."

(cw-)
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