Dormagen SPD bekräftigt ihr "Nein" zum Kohnacker

Dormagen · Die SPD bleibt bei ihrem "Nein" zum geplanten Gewerbegebiet "Am Kohnacker". Fraktionsvorsitzender Bernhard Schmitt: "Wir haben versucht, die Einleitung des Verfahrens durch eine Vertagung erst einmal zu verhindern.

 Der Blick aus Delrath auf den Kohnacker. ngz-archiv: h. jazyk

Der Blick aus Delrath auf den Kohnacker. ngz-archiv: h. jazyk

Foto: NGZ

Als dies durch die Jamaika-Koalition abgelehnt wurde, haben wir im Planungsausschuss und im Rat gegen das Vorhaben gestimmt." Ein Gewerbegebiet, dessen Verkehre auf Jahre die B 9 und die L 380 belasten würden, und das bis auf 200 Meter an die Ortslage Delrath heranreichen würde und direkt das Landschaftsschutzgebiet "Zerringer Büschchen" tangiert, sei nicht im Sinne der SPD. "Den Unmut der Delrather Bürger gegen die Pläne kann ich gut nachvollziehen."

Die SPD stellt sich auf die Seite der Delrather. Karl-Josef Ellrich, Ratsherr aus Delrath: "Durch die Planungen der Stadt würde Delrath völlig eingekesselt. Im Westen ist Delrath durch die Bahnlinie begrenzt, im Osten durch die A 57 und das Gewerbegebiet am Silbersee. Im Norden ist der Autobahnanschluss Delrath geplant und jetzt noch ein zusätzliches Gewerbegebiet im Süden, das bis auf 200 Meter an die Wohnbebauung heranreicht. Was will man den Delrather Bürger noch alles zumuten?"

Kreistagsabgeordnete Doris Wissemann hält die Wiedernutzbarmachung vorhandener Gewerbeflächen für eine Alternative. Wissemann: "Landrat Petrauschke hat nach seiner Wahl zum Vorsitzenden des Regionalrates deutlich gemacht, dass der Nutzbarmachung industrieller Brachflächen künftig im Sinne eines sparsamen Umgangs mit Grund und Boden vermehrte Bedeutung zukommt. Das sehe ich genauso." An der B 9 reihe sich eine Industrie-Brache an die andere. Dort sollte die Stadt stärker tätig werden. Dass sich eine Sanierung lohnen kann, hat gerade das Beispiel "Kohnacker" bewiesen. Nach der Sanierung des Geländes der ehemaligen Firma "Schrott Schaack" werde das Gelände jetzt wieder genutzt.

Der inzwischen gegründeten Delrather Bürgerinitiative "Liebenswertes Delrath" sagt die Nievenheimer SPD ihre Unterstützung zu. Ortsvereinsvorsitzende Birgit Burdag: "Die ins Gespräch gebrachte "Umgehungsstraße für Nievenheim und Delrath", die den Delrathern jetzt als "Zückerchen" hingeworfen wird, ist eine alte Idee der CDU, die eine Entlastung der Neusser Straße durch eine Umgehungsstraße über die Neubaugebiete und an der Gesamtschule vorbei zum Kohnacker fordern." Das habe die SPD immer abgelehnt. Burdag: "Wir begrüßen das Engagement der Delrather Bürger und werden die Bürgerinitiative aktiv bei der geplanten Unterschriftensammlung unterstützen."

(NGZ)
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