Dormagen Spargelbauern starten in die neue Saison

Dormagen · Feinschmecker können das Edelgemüse in Dormagen ab sofort frisch vom Feld bei den örtlichen Bauern bekommen.

Ein wenig merkwürdig mutet es schon an, das Rezept, das sich in einem alten Büchlein aus dem Jahre 1960 findet. Dort wird tatsächlich die Zubereitung eines Spargelpuddings beschrieben (siehe Info). Wem das nicht geheuer ist, der kann sich auf die klassischen Kombinationen des edlen Gemüses mit Kalbsschnitzel und Kartöffelchen oder mit Kochschinken konzentrieren. Jedenfalls gibt es den Spargel in Dormagen ab sofort wieder frisch von den Feldern der örtlichen Anbauer, die nahezu zeitgleich in die Saison gestartet sind und nun vor dem ersten Verkaufswochenende stehen.

Auf dem Grenzhof von Hans-Josef und Petra Berchem an der Oberstraße zwischen Zons und Stürzelberg geht der Auftakt allerdings noch recht ruhig vonstatten. "Wir haben erst ganz geringe Mengen geerntet", berichtet Petra Berchem. Doch die Vorbereitungen für die Haupterntezeit laufen. Circa 30 bis 40 Helfer unterstützen die Berchems dann bei der Ernte der knackigen Stangen, die auf dem Grenzhof in der weißen und der grünen Variante angebaut werden. Rund 25 Hektar Fläche stehen dafür zur Verfügung.

Auch der in der Nähe beheimatete Hof von Max Josef und Christine Kallen an der Feldstraße ist für die neue Spargelsaison gerüstet - und auch dort geht es zunächst langsam los. "Um einen Korb voll zu bekommen, müssen wir zurzeit erstmal die Reihen ablaufen", erzählt Max Josef Kallen. Denn noch sind längst nicht alle Stangen erntereif. Grundsätzlich sieht der Landwirt den Boden aber für einen guten Ertrag bereitet. Vorteilhaft sei zum Beispiel, "dass wir seit Dezember im Mittel weniger Niederschläge hatten als im Jahr davor". Auch dass die Spargeldämme zwischenzeitlich gut durchgefroren waren, wirkt sich voraussichtlich positiv aus. "Wir Spargelbauern sprechen in diesem Zusammenhang von Frostgare", erklärt Kallen. Durch Frostgare zerfällt die schwere Erde zu einem feinkrümeligen, aufgelockerten Bodengefüge, Bedingungen, die dem Spargelwachstum entgegenkommen.

Kallens Mitbewerber Willi Feiser aus Broich hatte unter der Woche alle 48 Stunden "gebuddelt", wie er selbst es ausdrückte, um den Zustand der Pflanzen zu überprüfen. Am Mittwoch gab er grünes Licht für die erste Erntephase. Wie Kallen freut auch er sich über durch Winterfröste schön lockere Böden. "In den vergangenen Jahren war das anders, da hatten wir deshalb teilweise fleckigen Rostspargel", erinnert sich Feiser.

Eine Prognose, wie die Spargelsaison werden wird, mochte noch keiner der Anbauer wagen. "Sicher sagen kann man das in diesem Jahr wahrscheinlich Anfang Mai", glaubt Willi Feiser. Max Josef Kallen schließt sich an. Welche Mengen die Ernte diesmal einbringe, werde sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen.

(NGZ)
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