Soziale Stadt Horrem Neue Pläne für Bürgerpark in Horrem
Horrem · Bei der offenen Fraktionssitzung der SPD in Horrem wurden den rund 30 Besuchern die Ergebnisse des Dormagener Sozialberichts und die aktuellen Pläne für die „Soziale Stadt Horrem“ präsentiert.
Dass in den Stadtteil Horrem investiert werden muss, darüber sind sich die Ratsmitglieder grundsätzlich einig. Seit 2014 läuft das Stadtteilerneuerungsprojekt „Soziale Stadt Horrem“, über das die Stadt Dormagen mit Hilfe von 70 Prozent Bundes- und Landesmitteln den Stadtteil städtebaulich aufwerten möchte. Auf der offenen Fraktionssitzung der SPD im Bürgerhaus Horrem gab es nun ein weiteres, klares Bekenntnis zu den Investitionen in Horrem: „Wir haben immer zum Stadtteil gestanden und werden das auch in Zukunft tun“, sagte Fraktionschef Andreas Behncke, der Gespräche mit den anderen Fraktionen ankündigte.
Bürgermeister Erik Lierenfeld stellte den ersten Dormagener Sozialbericht vor und ging dabei besonders auf die Erkenntnisse für Horrem ein. So erfuhren die rund 30 Besucher, dass ihr Stadtteil besonderer Unterstützung bedarf. Den neuesten Stand der Maßnahmen im Projekt „Soziale Stadt Horrem“ stellte der Erste Beigeordnete Robert Krumbein vor – so wie es in der kommenden Woche auch im Planungs- und im Hauptausschuss auf der Tagesordnung steht und im Stadtrat am 6. November beschlossen werden soll. „Bei dem Projekt geht es um ein Gesamtvolumen von ca. 16 Millionen Euro, die mit Hilfe von Fördermitteln in den Jahren 2014 bis 2022 in Horrem investiert werden“, so Krumbein. Allein der „Lernort Horrem“ wird für 8,5 Millionen Euro mit neuer Kita, OGS und Begegnungszentrum an der Christoph-Rensing-Schule gebaut – wegen des Leuchtturm-Charakters übernimmt das Land 90 Prozent der Kosten. Zwei Jahre lang werden die Schüler während der Bauzeit in der dann ausgelaufenen Realschule am Sportpark unterrichtet.
Ein neues Projekt soll hinzukommen, wie Krumbein erläuterte: „Es fehlen in Horrem Grünflächen, daher soll das Gelände um den Alten Friedhof gestaltet werden: Wir möchten den Antrag auf Förderung für 2019 einreichen, wenn der Stadtrat zustimmt. Dann werden auch die Bürger beteiligt.“ Auch die Knechtstedener Straße soll 2019 in die Planungsphase gehen und 2020/21 realisiert werden, der Ulmenplatz ist 2022 dran.
Wegen einer Kostenexplosion um bis zu 1,5 Millionen Euro (von 2,2 auf bis zu 3,7 Millionen Euro) in den Angeboten hatte Krumbein im August die Vergabe der Umgestaltung der Bahnhof-Rückseite zur Knechtstedener Seite hin gestoppt. Nun liegt ein neuer „abgespeckter“ Entwurf vor, der zwar die Vorgaben der von Bürgern gewünschten Verbesserungen wie eine breite Treppe, einen helleren Tunneldurchgang und eine Überdachung noch berücksichtigt, nicht aber die immensen Kosten verursacht: „Wir verzichten auf eine zweite Treppe an der Süd-Westseite und wollen die andere nicht ganz so breit, dafür aber weiter von den Gleisen weg bauen“, erläuterte Krumbein. Zudem würden drei zusätzliche Stellplätze gewonnen. „Nun liegen die Mehrkosten bei einer Million Euro, so dass ich zuversichtlich bin, dass das Land rund 750.000 Euro übernimmt“, sagte er.
Der Kreisverkehr im Norden soll für 902.000 Euro gebaut werden. „Da werden wir Bürger-Sprechstunden in der Bauzeit anbieten“, so der Erste Beigeordnete, der hofft, dass die Arbeiten bis Ende des Jahres fertiggestellt werden können. Drei bis vier Tage lang müsse die Weilerstraße dann komplett gesperrt werden. Die Ost-West-Promenade wurde ebenfalls etwas abgespeckt und soll im Herbst ausgeschrieben und im Frühjahr angelegt werden.