Dormagen So viel ist Dormagen wert

Dormagen · Acht bis neun Millionen Euro ist das jährliche Minus groß – im Dezember soll ein Haushaltssicherungskonzept verabschiedet werden. Es muss gespart werden, ein Verkauf von städtischem Vermögen ist jedoch kein Thema.

Acht bis neun Millionen Euro ist das jährliche Minus groß — im Dezember soll ein Haushaltssicherungskonzept verabschiedet werden. Es muss gespart werden, ein Verkauf von städtischem Vermögen ist jedoch kein Thema.

Am 11. Dezember will der Stadtrat ein Haushaltssicherungskonzept verabschieden. Ziel ist es, am Ende der zehnjährigen Laufzeit einen Ausgleich bei Einnahmen und Ausgaben zu erreichen. Wenn es gut läuft, vielleicht auch schon eher. Laut Kämmerer Kai Uffelmann gilt es, ein jährliches Defizit von acht bis neun Millionen Euro aufzufangen.

Um diese Herkulesaufgabe zu schultern — vor dem Hintergrund, dass am Ende kommenden Jahres die Ausgleichsrücklage der Stadt komplett aufgezehrt ist — hat Uffelmann eine umfangreiche Sparliste vorgelegt, die in alle Lebensbereiche hinein reicht. Wo letztlich eingespart wird, ist eine Entscheidung der Politik.

Die Jahre 2008, 2009 markieren den finanzpolitischen Wendepunkt. Der Jahresabschluss der Stadt wies am 31. Dezember 2008 noch einen Überschuss von fast 823 000 Euro aus. Ein Jahr später war es aufgrund der Finanzkrise mitsamt Einbruch bei der Gewerbesteuer ein Minus von 6,1 Millionen Euro. Seit dem musste die Ausgleichsrücklage, die zu diesem Zeitpunkt über 21 Millionen Euro groß war, herhalten, um einen Haushaltsausgleich zu erreichen.

Um das Defizit ausgleichen, könnte die Stadt ihr Vermögen angreifen — theoretisch, denn wer kauft schon das Rathaus oder eine Schule? Andererseits wird eine Kommune diese Einrichtungen auch nicht abgeben. Zur Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmanagements am 1. Januar 2008 hat die Stadt ihren kompletten Besitz bewertet und dafür buchhalterische Werte angegeben. Das Eigenkapital betrug beim letzten Jahresabschluss Ende 2010 151,6 Millionen Euro und wird sich laut Plan bis Ende 2016 auf 77,3 Millionen Euro verringern. In der Eröffnungsbilanz finden sich weitere interessante Zahlen:

Freiflächen Die Stadt besitzt Ackerland im Wert von 4,8 Millionen Euro; in der Bilanz der Technischen Betriebe sind weitere 2,3 Millionen Euro für Wald und Forst verbucht. Für unbebaute Grundstücke stehen 31,9 Millionen Euro in der Bilanz.

Gebäude Beim Eigenbetrieb Dormagen sind alle Schulen erfasst. Deren Gebäudewert beläuft sich auf rund 45,9 Millionen Euro, hinzukommen 15,4 Millionen Euro für die Grundstücke.

Finanzen Die Bilanzsumme der Stadt beträgt 320 Millionen Euro; darunter fallen rund 125 Millionen Euro für die Beteiligungen an den TBD, Eigenbetrieb, Kultur- und Sportbetrieb und Sozialdiensten.

(NGZ/rl)
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