Dormagen So fördern Parteien Frauen

Dormagen · Die Dormagener Ratsmitglieder sind überwiegend männlich, auch die Fraktionen werden von Männern geführt. Die NGZ hat nachgefragt, welche Parteien eine Frauenquote haben und welche sie auch durchsetzen.

 Zum 25-jährigen Bestehen der Frauen-Union kam als Ehrengast Rita Süssmuth (2. r.). Unter den Gästen waren auch CDU-Stadträtin Hannelore Feckler (l.) Elke Wölm (2. l.), Barbara Brand (m.) und Ingrid Fischbach (r.).

Zum 25-jährigen Bestehen der Frauen-Union kam als Ehrengast Rita Süssmuth (2. r.). Unter den Gästen waren auch CDU-Stadträtin Hannelore Feckler (l.) Elke Wölm (2. l.), Barbara Brand (m.) und Ingrid Fischbach (r.).

Foto: Arhiv

Die Dormagener Politik wird von Männern bestimmt: Von 44 Ratsmitgliedern sind nur zwölf Frauen. Das ist ein Frauenquote von etwa 27 Prozent. Auch unter den Fraktionsvorsitzenden findet sich keine Frau. Die NGZ hat nachgefragt, woran das liegt und was die Ortsverbände der Parteien für die Frauenförderung tun.

SPD Die Sozialdemokraten haben die Stadtratssitze fair zwischen Männern und Frauen mit jeweils sechs Sitzen aufgeteilt. So stellt die SPD-Fraktion auch die Hälfte aller Frauen im Rat der Stadt Dormagen. Die vorgeschriebene Frauenquote der Partei liegt bei 40 Prozent. Eine eigenen Frauengruppe, die "Arbeitsgruppe sozialdemokratischer Frauen", innerhalb des Ortsverbandes existiert auf dem Papier noch. "Die ist aber leider ein bischen eingeschlafen, weil wir alle mit unserem Ämtern sehr beschäftigt sind", erklärt die Stadträtin Jenny Gnade.

Grüne Bei den Grünen ist neben zwei Männern Heike Grosser die einzige Frau im Rat. "Durch das Ausscheiden von Helga Fuhrmann aus dem Rat ist ein Mann nachgerückt. Am Anfang der Legislaturperiode waren bei uns also die Frauen in der Mehrheit", erklärt der Grüne-Fraktionsvorsitzende Ingo Kolmorgen. Bei den Grünen müssen ungerade Listenplätze mit Frauen besetzt werden, gerade können mit Frauen besetzt werden. "Wir befürworten eine Frauenquote, denn nur über eine solche positive Diskriminierung kann echte Gleichberechtigung geschaffen werden", sagt Kolmorgen. Auch wenn das noch einige Jahre dauern könnte.

CDU In der CDU-Fraktion sind von 18 Mitgliedern nur fünf Frauen. Im Vorstand des Ortsverbandes sind ein Drittel weiblich. "Grundsätzlich muss bei uns im ersten Wahlgang ein Frauenquorum von einem Drittel erreicht werden", erklärt der CDU-Fraktionsvorsitzende Wiljo Wimmer. Dass am Ende in der Fraktion nur 27 Prozent weiblich Mitglieder vertreten sind, liege vor allem an der Vergabe der Wahlkreise und der Listenplätze. "Wir streben aber eine Quote von einem Drittel an." Mit der Frauen-Union hat die CDU noch eine aktive weibliche Interessenvertretung.

FDP Dormagens Stadtverbandschef Torsten Günzel ist gegen eine festgeschriebene: "Dennoch ist mir klar, dass es auf den Mix ankommt." Weder im Stadtrat noch im Ortsvorstand sind weibliche Liberale vertreten.

Die Bundes-FDP lehnt auch eine fixe Frauenquote in der Arbeitswelt ab, weil diese das Problem der Vereinbarkeit von Arbeit und Beruf nicht löse und das Quotendiktat ein massiver Eingriff in die Vertragsfreiheit von Unternehmen sei, begründet die FDP ihre Position.

(NGZ/rl)
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