Dormagen Silbersee: Landrat warnt CDU vor zu viel Optimismus

Dormagen · Es muss Hans-Jürgen Petrauschke sehr wichtig gewesen sein, sonst hätte er nicht gleich zwei Mal seine Partei-Kollegen darauf hingewiesen: "Wer sich nicht äußert, darf sich nicht wundern, wenn alles so bleibt", sagte der Landrat am Donnerstag Abend. Er referierte im Rahmen einer öffentlichen Fraktionssitzung der CDU im Sitzungssaal der Technischen Betriebe. Dort stellte er die Grundzüge des Entwurfs für den neuen Regionalplan und die für Dormagen wesentlichen Kennziffern vor. Weil es in diesem Entwurf eine ganze Reihe von Punkten gibt, die in der Politik - fraktionsübergreifend - kritisch und ablehnend gesehen werden, mahnte Petrauschke an, dass Politik und Stadt ihre Einwendungen zeitig, klar und deutlich machen.

 Landrat Petrauschke warnt: "Silbersee noch nicht sicher."

Landrat Petrauschke warnt: "Silbersee noch nicht sicher."

Foto: L. Berns

Knackpunkte sind beispielsweise der von der Bezirksregierung angenommene "Dichtewert", wonach für Dormagen 35 Wohneinheiten je Hektar angenommen werden. "Viel zu viel", moniert Fraktionsvorsitzender André Heryschek, "wir fordern 25 Einheiten." Abgelehnt werden auch die Einschränkungen der Siedlungsentwicklung auf eine kleien Anzahl von Ortsteilen. Dazu sagte Petrauschke: "Das gefällt mir auch nicht. So wird angenommen, als ob sich die Ortsteile nicht entwickeln können und wollen." Eine zentrale Rolle wird in dem Regionalplan auch spielen, wie Dormagen beim "Überschwappeffekt" nicht nur aus Düsseldorf, sondern auch aus Köln profitieren kann. Diese Perspektive fehlt in dem Entwurf. "Wir wollen moderat wachsen", so Heryschek.

Petrauschke warnte davor, zu sicher auf eine Entwicklung des Silbersee-Areals zu setzen. "Ich habe etwas Sorge, dass die Fläche am Kohnacker zu früh aufgegeben wurde", so der Landrat. "Erst wenn der Regionalplan mit dem Silbersee beschlossen ist, haben Sie etwas in der Hand. Wenn der Silbersee nicht kommt, dann haben Sie mit Zitronen gehandelt." Heryschek verwies darauf, dass Bürgermeister Erik Lierenfeld versichert habe, dass dieses Areal der Stadt als Entwicklungsfläche gegeben werde.

(schum)
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