Dormagen Sicher in den Frühling radeln

Dormagen · Wer sein Fahrrad aus dem Winterschlaf erweckt, sollte sich nicht gleich auf den Sattel schwingen, sondern zunächst einmal den Drahtesel checken und vernünftig warten. Der ADFC Dormagen zeigt, worauf man achten sollte.

 Rolf Schaack vom Beirat des ADFC Dormagen ist startklar für die ersten Touren – natürlich mit einem top gepflegten Rad, Helm und Reflektoren am Hosenbund.

Rolf Schaack vom Beirat des ADFC Dormagen ist startklar für die ersten Touren – natürlich mit einem top gepflegten Rad, Helm und Reflektoren am Hosenbund.

Foto: H. Jazyk,

Bei Autos leuchtet den meisten noch ein, dass ein Mindestmaß an Wartung und Instandhaltung nötig ist. Beim Rad ignorieren das viele – "obwohl man das alles prima selber machen kann", wie Rolf Schaack vom ADFC Dormagen betont. Ausnahme: "Bei der Bremse lohnt es sich, eine Fahrradwerkstatt aufzusuchen, damit ein Fachmann entscheidet, ein neuer Bremsklotz nötig ist oder ein Nachstellen reicht." Die häufigste Fehlerquelle ist aber die Beleuchtung: "Wohl dem, der einen Nabendynamo hat", sagt Schaack. Seine wichtigsten Tipps zum Fahrrad-Check:

Beleuchtung Häufigste Fehlerursache sind lose Kabel an den Seitenläufern und damit fehlende Masse; ein zweites Kabel schafft Abhilfe – oder ein Nabendynamo. Die Reflektoren in den Speichen sind bei Verlust zu ersetzen. Übrigens: Um besser gesehen zu werden ist "reflektierende Kleidung, vor allem beim Hosenbund, Pflicht", sagt Schaack, der im Dunkeln das Tragen einer Weste empfiehlt, "wie sie im Auto Pflicht ist".

Kette Ein geschlossener Kettenkasten erleichtert die Arbeit – für alle anderen gilt: Mit einem leicht geölten Lappen die Kette merhfach abreiben. Keinen Hochdruckreiniger benutzen. Bei einer Nabenschaltung muss eventuell nachgespannt werden.

Bremsen Die Bremshebel am Rahmen sind meist auf einer Welle gelagert. Dort leistet ein Tropfen Öl gute Dienste. Die Feineinstellung am Lenkrad ist sinnvoll, wenn der hebelweg am Lenker zu groß geworden ist. Achtung: Ein langer Hebelweg kann auch auf einen verschlissenen Bremsklotz hinweisen.

Reifen Pflicht ist die Sichtprüfung, um fehlendes Profil oder spröde, rissige, aufgeplatzte Seitenwände festzustellen. Wenn das alles ok ist, reicht vernünftiger Luftdruck, den man am besten über eine Pumpe mit Druckanzeiger feststellt. In der Regel vertragen die heutigen Reifen 4 Bar. Wer einen neuen Reifen kaufen muss, sollte sich gleich eine "Unplattbar"-Variante zulegen. "Die sind etwas teurer, aber es lohnt sich. Wir haben auf all den Touren im vergangenen Jahr keinen Platten gehabt", sagt Schaack.

Rahmen Ein leicht angefeuchtetes Tuch sollte reichen. Wer Reinigungsmittel verwendet, um Öl- und Schmutzreste zu beseitigen, sollte es nicht irgendwo tun: "Jede Tankstelle hat einen Ölabscheider, dort kann man das machen."

Weitere Tipps: "Ein Helm ist obligatorisch, selbst wenn die Frisur baden geht", betont Rolf Schaack. Wichtig: Ein Gitter vor den Lüftungsöffnungen gegen Insekten und Öffnungen hinten, "damit man nicht so schwitzt." Vorsicht beim Gebrauchtkauf: Nach einigen Jahren werden Helme spröde. Sonstige Kleidung wie eine gepolsterte Radfahrhose mache erst Sinn, "wenn man regelmäßig 30 Kilometer und mehr" fährt. Das A und O ist ein guter Sattel. "Ein gutes Geschäft hat einen Ständer mit Sätteln, die man ausprobieren kann. Manche leihen den Sattel sogar aus." Rolf Schaack schwört auf seinen Ledersattel, den er gründlich "eingefahren" hat.

(NGZ)
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