Dormagen Seltene Vögel gesucht

Dormagen · Die heimischen Vögel werden in Dormagen immer seltener. Doch gerade in den Viehställen der Landwirte sind die Schwalben gern gesehene Gäste. Die Biologische Station Knechtsteden bittet Beobachter, Sichtungen zu melden.

Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Mauersegler — die Vogelarten an sich sind sehr verschieden und haben doch eine Gemeinsamkeit: Sie kommen in Dormagen immer seltener vor. Im Rahmen des Schwalbenprojekts soll den kleinen Flugkünstlern jetzt wieder verstärkt eine Möglichkeit geboten werden, sich im Stadtgebiet auszubreiten. Die Biologische Station in Knechtsteden, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Umweltteam der Stadt Dormagen haben dazu das naturnahe Projekt auf die Beine gestellt.

"Wir wollen wissen, wo und warum Schwalben sich wieder bestimmte Brutplätze aussuchen. Mit den Informationen könnten wir sie aktiv nach Dormagen locken", sagt Elisabeth Steiner von der Biologischen Station. Mit Flyern und Vordrucken zur Erfassung der Vogel-Daten wird das Haus der Natur, wie sich die Biologische Station nennt, auch beim Umwelt- und Handwerkermarkt am 28. Mai in Dormagen präsent sein. Interessierten soll dort ein stärkeres Bewusstsein für die Vögel vermittelt werden.

Sie überwintern in Afrika, südlich des Äquators, und bauen ihre Nester in Mitteleuropa. "Die Schwalben leben gerne in der Nähe von Menschen", sagt Jürgen Reith, Leiter des Umweltteams der Stadt Dormagen. Unter dem Dach, auf Fenstersimsen oder an rauen Hausfassaden bringen die Tiere ihre Nester an. Doch bei Hausbesitzern sind die Vögel unbeliebt. Die Jungen verbreiten während ihrer Nesthockerei viel Dreck. Auch auf Bauernhöfen seien die Vögel in den vergangenen Jahren vermehrt vorgekommen. "In unserem Stall haben wir in der Vergangenheit immer Nester gehabt, doch dieses Jahr habe ich noch keinen Vogel gesehen", meint auch Matthias Wißdorf. Bei dem Stürzelberger, der auf seinem Hof überwiegend Rinder hält, sind die Vögel willkommen: Bewiesenermaßen ernähren sie sich von Insekten, unter anderem auch von lästigen Fliegen. "Bislang sind durch das Fehlen der Vögel immerhin keine negativen Auswirkungen auf den Betrieb zu erkennen", so Wißdorf.

Das Haus der Natur bittet jetzt gesichtete Mehl- und Rauchschwalben sowie Mauersegler zu melden. Auch Brutstellen sollen genannt werden. Auf dem Vordruck zur Erfassung sollen Ort und Zeitpunkt der Beobachtung, die Vogelart und die Anzahl der Tiere angegeben werden. Die Daten werden Aufschluss über das Vorkommen der Vögel im Stadtgebiet geben. Die Vordrucke sind im Bürgeramt des Neuen Rathauses am Paul-Wierich-Platz 2 und im Baubürgerbüro im Technischen Rathaus, Mathias-Giesen-Straße 11, erhältlich. Auch auf der städtischen Homepage gibt es den Bogen zum Download.

Info Biologische Station Tel. 02133 502316

(NGZ)
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