Dormagen Sechs-Länder-Brot beim Europa-Tag

Dormagen · Freundschafts-Plaketten und deutsch-polnische Begegnungen in Zons.

 Im Archivgarten: BvA-Schülerinnen vor Vertretern der Kultur- und Heimatfreunde Zons, der Stadt, des Rhein-Kreises und des Kreises Mikolòw.

Im Archivgarten: BvA-Schülerinnen vor Vertretern der Kultur- und Heimatfreunde Zons, der Stadt, des Rhein-Kreises und des Kreises Mikolòw.

Foto: Salz

Die deutsch-polnische Freundschaft innerhalb eines starken Europas stand im Mittelpunkt des Zonser Europa-Tags am Samstag, zu dem die Kultur- und Heimatfreunde Zons viele Gäste in der Zollfeste begrüßen konnten. Mit einer Feierstunde im Garten hinter dem Kreisarchiv-Erweiterungsbau wurden sechs "Freundschaftsplatten" des Vereins an den neuen Birnbäumen freigegeben, die auf die sechs europäischen Stelenpfad-Projekte mit Texten deutschsprachiger Autoren und eines anderssprachigen Landes hinweisen. Sieben Schülerinnen des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums trugen Beispiele vor, darunter von Aristoteles, Friedrich II. und Papst Johannes Paul II., dessen Friedensbotschaft den polnischen Gästen sehr gefiel. Probiert wurde auch das neue Zonser Sechs-Länder-Brot, dessen Zutaten Vorstandsmitglied und Kulturausschussvorsitzender Karl Kress nannte. Er wies auch auf die polnischen Verbindungen von Zons hin (weiterer Bericht folgt).

Denn am Zonser Europa-Tag nahm auch die Delegation aus dem Kreis Mikolòw aus Polen teil, die zurzeit den Rhein-Kreis besucht, mit dem sie eine fast 25-jährige Partnerschaft verbindet. Landrat Henryk Jaroszek sagte nach dem Anschneiden des Europa-Brotes von Bäcker Tockloth hinter dem Kreismuseum: "Wir sind Partner und setzen auf Begegnungen, Freundschaft und Verbundenheit." Er sehe Europa als Garant des Friedens und der Freiheit, wozu ein reger Austausch von Kultur, Sprache und Geschichte wichtig sei: "Wir schätzen uns gegenseitig in einer gemeinsamen europäischen Heimat." Auch Vize-Landrat Horst Fischer formulierte das Ziel "Freundschaft und Verständigung".

"Das Herz von Europa schlägt heute in Zons", hatte Bürgermeister Erik Lierenfeld zuvor festgestellt. Der Europa-Tag in Zons passe bestens in das Europäische Kulturjahr 2018. "Europa ist heute so wichtig wie nie", sagte Lierenfeld: "Denn Nationalstaatsdenken, Isolatismus und Protektionismus feiern gerade ein eher unrühmliches Revival und sind leider auf dem Vormarsch." Dagegen müsse man klare Zeichen gegen Vereinzelung und Abschottung setzen. "Neugierde, Toleranz und Empathie sind die wichtigsten Zutaten für unser Zusammenleben." Kreisdirektor Dirk Brügge forderte einen "offenen Dialog, um Verständnis füreinander zu finden". Der Schirmherr, CDU-Europaabgeordneter Karl-Heinz Florenz, sagte: "Unsere gemeinsamen Wurzeln werden durch Werte-Vorleben gestärkt." Europa müsse mit einer Stimme reden, Verständigung über Ziele und Ideen sei daher wichtig.

(cw-)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort