Erfolgreiche Autorin Science Fiction aus dem Garten in Rheinfeld
Rheinfeld · Friederike Schaffeld ist wohl Deutschlands erfolgreichste „Science Fiction“-Autorin im „Selfpublishing“. Unter ihrem Pseudonym Jona Sheffield, schreibt die Dormagenerin ihre SciFi-Trilogie „Lumera Expedition“. Die Inspiration dazu kam ihr in den Nachrichten.
Schaffeld wohnt seit acht Jahren in Dormagen, vorher lebte sie in Düsseldorf. „Meine Geschichten entstehen und wachsen in meinem Haus oder in meinem Garten in Rheinfeld“, beschreibt die 42-Jährige. 2019 veröffentliche sie das erste Buch ihrer Trilogie, die sich mittlerweile zu einer Serie, die im gleichen Universum spielt, entwickelt hat. In der „Lumera Expidition“ schreibt die dreifache Mutter „über die Flucht der Menschheit vor dem Klimakollaps und den Kampf ums Überleben auf einem fantastischen Planeten“.
Schaffeld schrieb bereits als Kind Kurzgeschichten und Tagebücher, dann verlor sie das Schreiben durch ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre aus den Augen. Erst ihre Freundin, die bekannte Zonser Thriller-Autorin Catherine Shepard (ebenfalls ein Pseudonym), führte sie wieder in diese Richtung. „Dass ich irgendwann mal ‚Science Fiction’-Romane schreiben würde, das hätte ich selber nicht gedacht. Ich schaue zwar gerne Filme und Serien in diesem Genre, aber Bücher in diese Richtung habe ich damals nur Wenige gelesen“, erklärt sie. Eine Geschichte aus den Nachrichten habe sie 2016, als sie begann ihr erstes Buch zu schreiben, zu der „Lumera“-Reihe inspiriert. „Ich habe damals über Kryo-Konservierung gelesen, eine Möglichkeit, den Körper einfrieren zu lassen und irgendwann wieder aufzutauen. Ganz kurz gefasst. Das fand ich beeindruckend.“ Ihre Reihe spielt ebenfalls in der Zukunft.
Als Friederike Schaffeld vor rund sechs Jahren mit dem Schreiben begann, stand für sie gleich fest, dass sie mit ihren Büchern erfolgreich werden will: „Ich bin von Anfang an mit dem Gedanken an die Sache herangegangen, dass meine Bücher von anderen Menschen gelesen werden sollen. Ich wusste, was ich wollte.“ Insbesondere die Wahl des Namens, unter dem sie die Bücher veröffentlicht, sei wichtig gewesen. „Ich habe mich mit dem Namen ‚Jona’ für einen Namen entschieden, der sowohl männlich, als auch weiblich sein könnte. Da ich weiß, dass viele Männer keine ‚Science Fiction’-Bücher von weiblichen Autorinnen lesen.“ Mittlerweile kann die Autorin vom Verkauf ihrer Büchern leben. „Dafür reicht es jedoch nicht, ein Buch im Jahr zu veröffentlichen. Ich brauche etwa fünf bis sechs Monate für ein Buch“, erklärt sie. Bei ihrem ersten Buch habe die Rheinfelderin mehr investiert als verdient. „Das ist aber ganz normal, insbesondere, wenn man das Buch ohne Verlag, also im Selfpublishing veröffentlicht.“ Um anderen neuen Autoren zu helfen, hat die Geschäftsfrau nun zusätzlich mit einem Freund einen eigenen Verlag gegründet. „Wir konzentrieren uns auf die Vermarktung von E-Books und sind damit noch recht alleine, da klassische Verlage sich immer noch auf Print fokussieren.“ Mit dem Unternehmen will Schaffeld anderen Autoren aufbauen und ihnen bei der Vermarktung helfen.
Auch im Stadtgebiet wird sie immer häufiger auf ihre Bücher angesprochen. „‚Science Fiction’ ist ein Nischen-Genre und viele Menschen bringen mich damit nicht direkt in Verbindung. Dann muss ich auch häufiger mal erklären, wie es denn dazu kam.“ Grundsätzlich sei das Feedback jedoch stets positiv. Privat liest Schaffeld am liebsten Krimis, aber auch mal „Fantasy oder historische Romane“. Seit sie selber schreibt, lese sie allerdings viel weniger. „Ich schreibe meistens in den Abendstunden, wenn die Kinder dann im Bett sind. Zeitlich schaffe ich es also leider gar nicht andere Bücher zu lesen.“ Das fünfte Buch ihrer Reihe, mit dem Namen „Prion (D)“ wird voraussichtlich Ende Juli erscheinen. „Ich bin in der Endphase des Schreibens, doch danach wird es dann natürlich noch etwas dauern.“ In den kommenden Jahren möchte die erfolgreiche Autorin sich dann hauptsächlich weiter auf ihre Bücher und ihren neu gegründeten Verlag konzentrieren.