Kommentar Schulpolitik schreckt ab

Kommentar · Josef Zanders lässt sein Lebenswerk nicht im Stich. Er verzichtet auf die Annehmlichkeiten eines erfüllten Ruhestandes und lässt sich noch einmal in die Pflicht nehmen. Das wirft allerdings die Frage auf, ob die Verantwortlichen der Schule es versäumt haben, das Nachfolge-Thema frühzeitig zu kanalisieren.

Mag sein, dass sie die Zugkraft der Schule mit hohen Ansprüchen und einem exzellenten Profil in Wirtschaft, Sport, Medien und anderen Bereichen überschätzt haben. Es mag aber auch sein, dass Josef Zanders für mögliche Nachfolger die Latte sehr hoch gehängt hat, so dass sich andere nicht zutrauen, in diese Fußstapfen zu treten. Jetzt ist hoher Sachverstand bei der Suche gefordert – vielleicht sollte sich das NGK dabei professioneller Hilfe bedienen. Denn eines ist sicher: Josef Zanders mit bald 64 Jahren kann nur eine kurzfristige Übergangsregelung sein. Er klebt nicht an seinem Sessel, hat interessante Pläne für den Ruhestand, die jetzt aufgeschoben sind. Einer der Gründe für die Unsicherheit um die Nachfolge liegt sicherlich in der nebulösen Schulpolitik, die sich derzeit in Düsseldorf abzeichnet. Danach muss sogar die Existenzfrage der Gymnasien und der Ersatzschulen im Besonderen gestellt werden. So wie vor Jahren schon einmal. Denn dass ausgerechnet diese Schulen in zumeist kirchlicher Trägerschaft äußerst beliebt sind, ist manchen Kräften in Düsseldorf ein Dorn im Auge. Mit Zanders dagegen steht vorerst ein starker Fels in der Brandung. Chris Stoffels

(NGZ)
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