Dormagen Schulen: Breitband-Ausbau startet 2017

Dormagen · In ihren Medienkonzepten fordern die weiterführenden Schulen schon lange den Breitbandausbau, um "digitales Lernen" zu ermöglichen. Aus Mitteln des Landesprojektes "Schule 2020" steht dafür jetzt Geld zur Verfügung.

"W-Lan für alle und immer" - kurz und knackig bringt Theodor Lindner, Schulleiter des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, das auf den Punkt, was heute in Schulen selbstverständlich sein sollte. Ist es aber keinesfalls, denn der Zugang zum störungsfreien Internet ist in Dormagens Schulzentren sehr begrenzt und wird oftmals mit "Hausmitteln" gestemmt.

"Ja, wir haben flächendeckendes W-Lan, allerdings hat sich darum einer unserer Lehrer gekümmert. Und finanziert wurde das mit Geld des Fördervereins", sagt Dirk Rimpler, Schulleiter der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim. "Jedoch", fährt er fort, "ist das kein professioneller Standard. Möglich muss es sein, dass Schüler jederzeit in der Schule eine digitale Recherche durchführen und dass alle gleichzeitig W-Lan nutzen können", so Rimpler. Lindner ergänzt: "Wenn Schüler an digitale Unterrichtsformen herangeführt werden sollen, ist ein einwandfrei funktionierendes Internet Voraussetzung."

Das sieht auch das im September veröffentlichte Leitbild der Landesregierung "Lernen im Digitalen Wandel" vor, denn die dort unter anderem geforderte "Teilhabe am digitalen Leben" ist schwerlich ohne funktionierenden Internet-Zugang möglich. Der ist auch im Leibniz-Gymnasium, wie Bernd Hoffmann, Lehrer für Mathematik und Informatik, sagt, "nicht großartig". "Wir haben zwei Computerräume mit 48 Rechnern und ein Selbstlernzentrum. Wenn alle 48 genutzt werden, ist das schon mit Wartezeiten verbunden", teilt Hoffmann mit. Auch W-Lan könne nur teilweise eingesetzt, Filme zur Analyse könnten nur mit viel Geduld angeschaut werden, "weil es immer hakelt", sagt der Fachlehrer. Seit vielen Jahren fordern wir den Ausbau des Netzes in unseren Medienkonzepten, die wir einmal im Jahr erstellen", informiert Rimpler weiter. "Das Internet in den Schulen kommt über einen Feldweg anstatt über die Autobahn", sagt Hans-Jürgen Niehues, Vorsitzender der Stadtelternschaft.

Das soll sich laut Verwaltung im kommenden Jahr ändern. "Anfang 2017 wird sich eine Arbeitsgemeinschaft Medien-Entwicklung mit Praktikern aus der Schule und unseren IT-Leuten zusammensetzen und erörtern, was sinnvoll ist", sagt Robert Krumbein, zuständiger Dezernent.

Ein großer Pluspunkt bei der Realisierung des Vorhabens: plötzlicher Geldsegen aus dem Landesprojekt "Gute Schule 2020". 4,2 Millionen Euro fließen daraus nach Dormagen. Und von den gut zwei Millionen Euro für 2017 und 2018 sind pro Jahr zunächst jeweils 150.000 Euro für den Breitband-Ausbau geplant - und das erst einmal für die Schulzentren in Hackenbroich, Dormagen-Nord (BvA, Sekundarschule und Erich-Kästner-Schule) sowie die Gesamtschule. "Der Plan ist, mit dem Geld erst einmal dafür zu sorgen, dass ausreichend Netzleistung zu den Schulen kommt. Danach muss natürlich noch in den Gebäuden selbst dafür gesorgt werden, dass die Verbindung funktioniert, beispielsweise durch ausreichend Router", sagt Krumbein, der im Schulausschuss eingeräumt hatte, dass aufgrund personeller Engpässe die digitale Entwicklung in den Schulen noch nicht so weit sei, nun aber mit Hochdruck daran gearbeitet werde. Und ohne "Gute Schule 2020"? "Dann hätten wir den Ausbau in 2017 nicht so flächendeckend vorantreiben können, sondern nur Schritt für Schritt", äußert sich Krumbein.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort