Schulausschuss Dormagen Politik äußert viel Respekt für Schulen nach Bau-Chaos

Dormagen · Als „dramatisch“ bezeichnete Beigeordnete Tanja Gaspers die Situation der Sekundarschule: Die erneute Verteuerung des Umbaus auf jetzt über 15 Millionen Euro und die weiter nach hinten geschobene Fertigstellung zehrt an den Nerven von Verwaltung, Politik und vor allem Eltern.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Marijan Murat

Zu Beginn der Sitzung des Schulausschusses sprach eine Elternvertreterin mit ruhigen, aber deutlichen Worten Klartext: „Wie geht es weiter? Wie wird die Schule unterstützt? Was tun Sie?“ Die Schulpflegschaftsvorsitzende ging noch weiter und sprach sogar von der Sekundarschule als einem „Abfallplatz für Schüler, die keiner mehr haben will.“ Das Image sei schlecht, sie fordert mehr Hilfen. Nicht minder kritisch äußerte sich auch die Elternvertreterin der Christoph-Rensing-Grundschule, deren Umbau mit Landeszuschüssen zum Lernort ebenfalls sich stark verzögert.

„Für die Betroffenen ist die Situation wenig tröstlich“, zeigte Gaspers Verständnis und verwies auf „eine Vielzahl von Gründen“, die zu diesem Planungs- und Bau-Chaos geführt habe. Aktuell gebe es viele Sitzungen, unter anderem mit den Projektsteuerern, um die Situation zu erörtern und einen Zeitplan zu entwickeln. „Wir wollen den Funken Hoffnung weitertragen, dass es an der Sekundarschule weitergeht.“ Betroffenheit auch bei der Politik: „Die Situation ist für uns mega peinlich“, sagte die Schulausschussvorsitzende Birgit Burdag (SPD). Solidarität auch bei anderen Schulen: „Das betrifft uns alle“, sagt Alois Moritz, Leiter der Realschule Hackenbroich, „es ist uns ein Anliegen, das die Sekundarschule schnell fertig werden.“ Es sei „nicht lustig“, dass es statt Frühjahr 2020 ein Jahr später wird. Carola Westerheide, schulpolitische Sprecherin der CDU, mahnte, die Rensing-Schule nicht zu vergessen. „Ich habe Respekt vor der Schulgemeinde, die die Verzögerungen ohne großes Murren erträgt.“

In der vergangenen Woche wurde die erneute Misere rund um den Eigenbetrieb öffentlich. Laut Bürgermeister Erik Lierenfeld werde jetzt intern nach den genauen Ursachen und Versäumnissen gesucht. Am Dienstag kommender Woche wird es möglicherweise weitere Erkenntnisse geben, wenn der Eigenbetriebsausschuss tagt. Das Zentrum fordert in diesem Zusammenhang die Veröffentlichung des Berichts des Rechnungsprüfungsamtes des Rhein-Kreises Neuss zum Eigenbetrieb. Das Zentrum hat auch den Rücktritt von Lierenfeld und Gaspers gefordert.

(schum)
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