Schützenfest Dormagen Aus dem jecken Prinzen wurde König Georg II.

Dormagen · Gestern wurde Georg Kamphausen zum neuen Dormagener Schützenkönig gekrönt. Ihm zur Seite steht bald Tochter Michelle – noch ist sie auf Abifahrt.

 Georg Kamphausen mit Tochter Michelle bei der „Neuen Kölschen Welle" im Mai 2018.

Georg Kamphausen mit Tochter Michelle bei der „Neuen Kölschen Welle" im Mai 2018.

Foto: Georg Kamphausen

Jubelnd reckte Georg Kamphausen am Montagnachmittag die Arme in die Luft. Gerade hatte der 44-Jährige den Rumpf des Königsvogels von der Stange geholt, als ihn schon seine Kameraden vom Zug „Voll Dropp“ umringten und hochleben ließen. „Es hat einfach optimal geklappt, besser kann es nicht laufen“, sagt er einige Stunden später noch immer glücksstrahlend. Der Chemielaborant bei Ineos Styrolution verrät, dass er vor dem 30. Schuss im Wettbewerb mit Christoph Richrath noch einen Tipp bekommen hat: „Unten rechts oder links sollte ich draufhalten, da habe ich mich für rechts entschieden“, beschreibt er das anvisierte Ziel. Und so wurde er am Dienstagabend im Festzelt zu König Georg II. gekrönt.

Mit dem neuen König freut sich seine Familie – seine Eltern Heidi und Theo und vor allem Tochter Michelle (19), die ihren Vater als charmante Prinzessin begleiten wird – ab dem Schützenfest Nievenheim. Denn sie ist zurzeit auf einwöchtiger Abifahrt in Barcelona. „Ein tolles Kleid für den ersten Schützenball haben wir schon gekauft“, sagt der stolze Vater. Auf ihren Wunsch hin haben sich die beiden Herr-der-Ringe-Fans jeweils ein Vater-Tochter-Tatoo auf „Elbisch“ stechen lassen: „In Liebe zu meiner Tochter“ steht nun auf der Innenseite seines rechten Arms, „In Liebe zu meinem Vater“ bei ihr.

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Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Es gab eine weitere Premiere: „Für den Ehrentanz habe ich mir die Nievenheimer Königin Alex Empt ausgeliehen“, erläutert Georg II., der das mit seinem Arbeitskollegen und Freund Stefan Schillings, dem Nievenheimer König und Brudermeister, abgesprochen hatte. Und dank dieser engen Bindung ging das Nievenheimer Königspaar mit Kette und Diadem offiziell im Hofstaat mit – ein seltener, erfreulicher Anblick.

Kamphausen ist der erste Schützenkönig von „Voll Dropp“, dessen Ehrenzug der „Bloomepott“ von 1921 ist, der zwar schon 15 Könige gestellt hat, aber noch nie Ehrenzug war. Bei ihrem letzten Schützenkönig, Hans-Joachim „Jocky“ Krapp, war „Voll Dropp“ 2012/13 Ehrenzug – und dabei gab es den ersten Anstoß: „Jetzt seid Ihr mal dran, meinten sie damals“, erinnert sich der König: „Dann aber nur in der gleichen Königs- und Ehrenzug-Konstellation, nur mit vertauschten Rollen.“ Von den ursprünglich fünf Mitgliedern von „Voll Dropp“, die mit auf den Vogel schießen wollten, blieb nach fünf Jahren „nur“ Georg Kamphausen, den seine Freunde „Jörg“ nennen, übrig. „Ich war schon mal Prinz, dann kann ich auch König“, sagt er augenzwinkernd. In der Session 2016/17 bildete er als Prinz Georg II. mit Bauer Manuel (Richter) und Jungfrau Rosi (Dirk Rosellen) das Dreigestirn der Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Stürzelberg. Seit der vorigen Session ist er einer von zwei Tanzoffizieren der Tollitätengarde der KG „Ahl Dormagener Junge“. „Da sind wir inzwischen vier Tanzoffiziere“, sagt Georg II., der weiter in der Prinzengarde Stürzelberg ist – „für die Tanzgarde dort bin ich zu alt“, gibt der Fan des 1. FC Köln lachend zu.

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Foto: Endermann, Andreas

Dieses Jahr hatte sich der Zug ausgeguckt, da „Voll Dropp“ sein „internes“ 25-Jähriges feiert. Intern, weil der Zug um den Vorsitzenden Sascha Möller und den angestammten Zugführer Marcel Kühnhold – beide sind die Adjutanten für Georg II. – zunächst in Nievenheim gegründet wurde, erst danach wechselten sie zum BSV Dormagen.

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