Erinnern an den Nationalsozialismus Schüler aus Dormagen gedenken Pogromnacht

Dormagen · An zwei Gymnasien und einer Gesamtschule ist das Thema „Nationalsozialismus“ gerade Unterrichtsstoff. Schüler haben deswegen eine Gedenkveranstaltung organisiert. Wie diese genau aussieht.

 Der jüdische Friedhof in Dormagen. Der Stein soll an die grausamen Taten vor 83 Jahren erinnern. 
  Foto: Stadt Dormagen

Der jüdische Friedhof in Dormagen. Der Stein soll an die grausamen Taten vor 83 Jahren erinnern. Foto: Stadt Dormagen

Foto: Stadt Dormagen

Am Dienstag, 9. November, ist es 83 Jahre her, dass die Nationalsozialisten im Rahmen der Reichspogromnacht jüdische Synagogen, Schaufenster und Wohnhäuser in ganz Deutschland anzündeten und demolierten. Den Opfern dieser Anschläge ist die rund 30-minütige Gedenkfeier gewidmet, die das städtische Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono und heimischen Schulen am kommenden Dienstag ausrichtet.

 Mit den Geschehnissen aus der Zeit der Nationalsozialisten beschäftigen sich derzeit Schüler des Dormagener Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, des Leibniz-Gymnasiums Hackenbroich und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim. Sie werden bei der Gedenkfeier deutliche Worte gegen Rechtsextremismus sprechen und darauf aufmerksam machen, dass sich die Geschichte nicht wiederholen darf.

Für den musikalischen Part sorgt der Zonser Musiker Peter Pick mit einem Song von Tommy Engel. Die offizielle Ansprache hält Bürgermeister Erik Lierenfeld; Heidi Ruetz vom Partnerschaftsverein wird ein kurzes Gebet vortragen. Zusammen mit dem Vorsitzenden Uwe Schunder legen sie im Anschluss ein Blumengesteck auf dem Grab der Dormagener Familie Dahl nieder.

Familie Dahl gehörte zu den Betroffenen in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938: Auch in Dormagen zersplitterten damals die Fensterscheiben von Geschäften und Häusern, die von Juden geführt wurden. Louis Dahl und seine Familie betrieben auf der Kölner Straße eine Metzgerei. Das Geschäft war für die damalige Zeit bereits modern mit Marmortheke und Kacheln ausgestattet. Es wurde von der Sturmabteilung (SA) und Dormagener Bürgern geplündert und zerstört. Danach musste die Familie Dahl es schließen. Zahlreiche in Dormagen noch lebende Juden wurden in der Reichspogromnacht verhaftet.

Interessierte sind herzlich eingeladen, an der Gedenkfeier am 9. November um 18 Uhr auf dem jüdischen Friedhof an der Krefelder Straße teilzunehmen.

Fragen hierzu beantwortet das städtische Kulturbüro telefonisch unter 02133/257338.

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