Dormagen Schüler gestalten Krippe als Gesamtkunstwerk

Dormagen · In einer Kunst-AG können Schüler des Norbert-Gymnasiums Ideen für die Krippe der Klosterbasilika realisieren. Das Thema: Il cammino.

 Ildefons Höyng, ehemaliger Meisterschüler von Gerhard Richter, leitet Karin Hackenbruck und ihre Mitschüler beim Krippenprojekt an.

Ildefons Höyng, ehemaliger Meisterschüler von Gerhard Richter, leitet Karin Hackenbruck und ihre Mitschüler beim Krippenprojekt an.

Foto: Linda Hammer

Einen Weg gehen, bedeutet auch, Neues wahrzunehmen und sich auf Neues einzulassen. Gerade deshalb eignet sich für das "Krippenprojekt" der Kunst-AG am Norbert-Gymnasium auch der Titel "Il cammino", den sich der Künstler und Kunstlehrer Ildefons Höyng ausgedacht hat. Bereits zum zweiten Mal bietet Höyng die Arbeitsgemeinschaft an. Im vergangenen Jahr lautete das Thema "Das Wüstental". Das Wandbild, das die Schüler damals anfertigten, wird auch in diesem Jahr wieder verwendet. Doch zurzeit wird in den Kunsträumen des Gymnasiums an einem weiteren großformatigen Bild gearbeitet. Auf einer Fläche von 3,70 Meter mal 1,10 Meter entsteht mit Acrylfarben eine Stadt, bunt und lebhaft im Gegensatz zu den in Gelbtönen gestalteten Dünen der Wüste.

Hoch konzentriert malen Karin aus der Jahrgangsstufe 9 und Anna aus der 8 die Häuser aus, immer wieder auch den Blick auf die Entwürfe gerichtet. Karin hat bereits im vergangenen Jahr mitgearbeitet. "Ich finde es klasse, dass wir hier etwas machen, das später so viele Menschen auch sehen können", sagt die 14-Jährige. Aufgebaut werden die einzelnen Teile nach und nach in der Apsis der Basilika. Kräftig unterstützt wird die AG dabei von Freunden und Helfern des Klosters.

"Wir lassen uns dabei alle immer wieder auch auf ein Experiment ein", sagt Höyng und weiter: "Wir sind die Gestalter, die beim Gestalten feststellen, dass dieses Gesamtkunstwerk Krippe sich auch von Woche zu Woche ändert." So werde nicht nur ein Weg (cammino) dargestellt, auch die jungen Künstler selbst gingen einen Weg.

Verkündigung, Herbergssuche, Christi Geburt und die Heiligen Drei Könige - das sind die vier Inszenierungen der Krippe, die am ersten Advent beginnen und zu denen das Kunstwerk Krippe immer verändert werden wird. "Weshalb es sich lohnt, mehrmals während der Vorweihnachtszeit und danach in die Basilika zu kommen", sagt Ildefons Höyng. Denn das "finale Szenenbild" wird zum Fest der Heiligen Drei Könige am 6. Januar fertig sein.

Dass die unterschiedlichen Inszenierungen der Krippe für reichlich Gesprächsstoff sorgen, das wünscht sich der Jüchener Künstler sehr. Und beitragen dazu wird sicher auch der Stilmix von Altem und Modernem. So sind allein schon die Figuren ganz unterschiedlich, und das nicht nur von der Größe, sondern auch vom Material her. "So stehen Figuren, die zur Basilika gehören, neben solchen, die beispielsweise von Schülern der siebten Klasse im Kunstunterricht gemacht wurden. Und neben dem großen Wandbild werden die AG-Teilnehmer noch für ein neues Christuskind in der Krippe sorgen. "Das machen wir dann aus Fimo", sagt Höyng, für den das gesamte Projekt auch eine wichtige Erfahrung für die Schüler darstellt. "Sie produzieren eben nicht nur, sondern lernen auch, wie sie ihr Produkt einer breiten Öffentlichkeit darstellen können. Und darin hat Ildefons Höyng Erfahrung, als freischaffender Künstler und ehemaliger Meisterschüler von Gerhard Richter.

(NGZ)
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