Dormagen Schüler gestalten Gedenkfeier zur Pogromnacht

Dormagen · Mit starker Beteiligung von Jugendlichen findet am Donnerstag, 9. November, um 18 Uhr die Gedenkfeier zur Reichspogromnacht auf dem jüdischen Friedhof an der Krefelder Straße in der Innenstadt statt. Gleich drei Schulen werden die Mahnveranstaltung gemeinsam mit dem Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono und dem städtischen Kulturbüro gestalten. Sie erinnern damit an den Beginn des Holocaust vor 79 Jahren. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 hatten die Nationalsozialisten in ganz Deutschland die Synagogen angezündet und ebenso die Wohnhäuser und Geschäfte jüdischer Mitbürger verwüstet. Viele Opfer wurden unschuldig inhaftiert. Auch in Dormagen war dies der Auftakt zu den schlimmsten Verbrechen in der Endphase der Judenverfolgung.

Mit den Geschehnissen von 1938 beschäftigen sich Schüler des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, die mit Lehrer Friedhelm Bongartz einen Beitrag für die Gedenkfeier erarbeiten. Für die Realschule Hackenbroich hält Schülersprecherin Michelle Spicknagel ein Plädoyer gegen Rechtsradikalismus. Mit Worten und Musik setzt sich ein Team der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule um Schülersprecher Marcel Schneegans für Vielfalt und Toleranz ein. Die musikalische Gestaltung der Gedenkfeier übernimmt erneut ehrenamtlich der Dormagener Musiker Sven Jungbeck.

Die offizielle Ansprache am 9. November hält Bürgermeister Erik Lierenfeld, ein Gebet spricht Uwe Schunder, Vorsitzender des deutsch-israelischen Partnerschaftsvereins. Beide legen ein Blumengesteck auf dem Grab der Familie Dahl nieder. Bei der etwa 30 Minuten dauernden Gedenkfeier sind alle Interessierten willkommen. Im Anschluss lädt der Partnerschaftsverein zum eintrittsfreien Abend mit jüdischer Klezmermusik und Gesprächen in die Christuskirche.

(NGZ)
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