Dormagen Schüler findet Traumberuf bei der Marine

Dormagen · Zwei Wochen hospitierte der 16-jährige Lukas Funck auf einem Minen-Suchboot. Nach der Zeit zur See steht sein Berufswunsch fest.

 Der Schüler Lukas Funck auf der Brücke des Minen-Suchboots "Rottweil". Von den 14 Tagen Praktikum war er sechs Tage auf See unterwegs.

Der Schüler Lukas Funck auf der Brücke des Minen-Suchboots "Rottweil". Von den 14 Tagen Praktikum war er sechs Tage auf See unterwegs.

Foto: Bundeswehr/Wolfgang Henze

Als er seinen Mitschülern davon erzählte, wollten es ihm manche erst gar nicht glauben. Lukas Funck von der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule hatte eine Zusage für ein Praktikum auf einem Einsatzboot der Marine bekommen. Statt in Dormagen oder in der Umgebung Berufserfahrung zu sammeln, reiste der 16-Jährige nach Kiel. Dort begleitete er zwei Wochen lang die Soldaten bei ihren Einsätzen mit dem einzigen Minen-Suchboot der Bundeswehr. Trotz der mitunter anstrengenden Arbeit hat ihm die Zeit sehr gefallen: Nach dem Abitur will er nach diesen Erfahrungen zur Marine gehen.

Dass am Ende des Praktikums dieser Entschluss stehen würde, war für ihn anfangs nicht klar. "Ich hatte gesehen, dass man sich bei der Marine um ein Praktikum bewerben kann. Ich habe dann zwei Bewerbungen abgeschickt", sagt er. Die Antwort kam prompt. Ihm wurde ein Einsatz auf einem U-Boot vorgeschlagen. "Doch da ich knapp zwei Meter groß bin, habe ich abgelehnt", sagt der Schüler. Einen Monat vor dem offiziellen Praktikumstermin kam dann die zweite Zusage für das Minentaucher-Einsatzboot "Rottweil". Der Einsatz auf dem Wasser hat Lukas Funck gereizt. Der Neuntklässler segelt beim Yacht-Club Bayer Leverkusen und ist begeisterter Schwimmer. Dass seine Wahl für die Bewerbung auf die Bundeswehr fiel, habe auch damit zu tun gehabt, dass er Bekannte bei der Luftwaffe hat.

In Kiel gab es für Lukas Funck direkt die erste positive Überraschung. Statt wie für die niedrigeren Dienstgrade üblich in Doppelzimmern untergebracht zu werden, bekam er eine Offizierstube. Auch die Soldaten seien sehr nett gewesen und hätten ihm vieles erklärt. Von den 14 Tagen habe er sechs bei Tagestouren auf See verbracht. In seiner Zeit an Bord hat er eine Vielzahl von Tätigkeiten ausgeübt. So wurde er zum Beispiel als Rudergänger im Steuerstand eingesetzt und gehörte fest zum seemännischen Oberdeckspersonal. Auch in der Kombüse hat er mit angepackt. In welchen Bereich er nach seinem Schulabschluss gehen möchte, steht für ihn noch nicht fest. Er könne sich von der Schiffstechnik bis zum Tauchen vieles vorstellen — auch die Marineflieger findet der Neuntklässler interessant.

Die Bundeswehr scheint von dem 16-Jährigen ähnlich begeistert gewesen zu sein wie Lukas von seinem zweiwöchigen Praktikum. Auf der Internetseite der Armee wurde er mit einem langen Bericht bedacht.

(NGZ)
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