Dormagen Schüler besser unterstützen

Dormagen · Dormagen Mehr Betreuung, mehr individuelle Förderung, mehr erzieherische Hilfe: Als eine von kreisweit nur zwei Hauptschulen wird die Dormagener Hermann-Gmeiner-Schule im Bahnhofsviertel zur Ganztagsschule ausgebaut. Die beiden fünften Klassen werden bereits seit Beginn des Schuljahres im vergangenen August vor- und nachmittags unterrichtet. Das Angebot soll stufenweise erweitert werden.

Dormagen: Schüler besser unterstützen
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Dormagen Mehr Betreuung, mehr individuelle Förderung, mehr erzieherische Hilfe: Als eine von kreisweit nur zwei Hauptschulen wird die Dormagener Hermann-Gmeiner-Schule im Bahnhofsviertel zur Ganztagsschule ausgebaut. Die beiden fünften Klassen werden bereits seit Beginn des Schuljahres im vergangenen August vor- und nachmittags unterrichtet. Das Angebot soll stufenweise erweitert werden.

Damit das möglich ist, haben in den Osterferien die Bauarbeiten in der Schule begonnen. Insgesamt werden zwei Millionen Euro investiert, 90 Prozent dieser Summe übernimmt das Land. "Wir sind froh, dass es los geht, denn bislang kann der Ganztagsbetrieb mit provisorischen Lösungen nur sehr reduziert laufen", sagt die Schulleiterin Gisela Scholl-Wegner. Der Ausbau sei für die Jugendlichen, die Schule und die Stadt eine "enorme Chance".

Die Baustraßen, über die Bagger und Kräne rollen sollen, sind bereits angelegt, in wenigen Tagen wird mit dem Abbruch der alten Pavillon-Container begonnen. "Das ist der einzige Platz, an dem ein Neubau in Frage kommt", sagt Armin Schlangen, der im Dormagener Rathaus für den Bereich Hochbau verantwortliche ist. Wenn der Schutt abtransportiert ist, soll an dieser Stelle ein zweigeschossiger Neubau mit rund 1000 Quadratmetern Nutzfläche entstehen. Untergebracht werden dort eine Mensa mit einer Küche und einem Ess-Saal, in dem 140 Schüler Platz nehmen können.

"Dazu kommen zwei Gruppenräume für die Freizeitgestaltung, ein Schülercafé mit Kiosk, eine Mediothek, zwölf kleinere Büros und ein so genannter Trainingsraum für Gespräche mit Jugendlichen, die Probleme haben", erklärt Jürgen Mrohs, Leiter der städtischen Gebäudewirtschaft. Der Neubau mit viel Glas und hellen Räumen soll mit der Pausenhalle verbunden werden, so dass in Zukunft alle Teile der aus mehreren Gebäuden bestehenden Schule eine Einheit bilden. Im Altbau wird die WC-Anlage in der Nähe des Lehrerzimmers erneuert.

Die Mensa, die seit Beginn des Schuljahres nur provisorisch neben einer Durchreiche zur Schulküche eingerichtet worden ist, soll auch im pädagogischen Konzept eine wichtige Rolle spielen. "Ein verbindliches, gemeinsames Mittagessen kennen viele unserer Schüler nicht", sagt Scholl-Wegner. Deshalb sei die warme Mahlzeit ein festes Element, das den Schulalltag strukturiere. Auf den Nachmittag wird nicht nur Unterricht des erweiterten Stundenplans gelegt. Es gibt Hausaufgabenbetreuung und gezielten Förderunterricht für schwache Kinder. "Genauso wichtig ist uns jedoch die erzieherische Arbeit, die wir im Ganztagsbetrieb viel besser leisten können", so die Schulleiterin.

Die Schüler müssten lernen, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten, und dabei könnten Lehrer und andere Fachkräfte sie jetzt unterstützen. Neben einem freien Angebot mit Kickern, Gesellschaftsspielen und der Mediothek würden Bewegungsspiele im Freien organisiert, aber auch besondere Kurse in den Nachmittagsstunden in den Tagesablauf integriert. "Wir denken beispielsweise an einen Mofa-Kursus", sagt Scholl-Wegner. In den höheren Klassen soll außerdem der Kontakt zu heimischen Unternehmen gesucht und beim Übergang von der Schule in die Berufswelt geholfen helfen.

Eine engere Zusammenarbeit mit Dormagener Vereinen ist angedacht, sobald an der Schule die entsprechenden räumlichen Voraussetzungen geschaffen sind. Mrohs rechnet damit, dass der Neubau im April 2008 bezogen werden kann.

Zur Sache: Image-Problem

(NGZ)
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