Schlangen-Fund in Dormagen Stadt soll für Boas einen Zoo suchen

Dormagen · Die beiden Boas, die am Sonntag in Gohr gefunden worden sind, werden zum Fall für die Behörden. Unterdessen hat eine Tierrechtsorganisation eine Belohnung für Hinweise auf den Halter der wahrscheinlich ausgesetzten Tiere ausgelobt.

Schlangen-Fund in Dormagen: Stadt soll für Boa einen Zoo suchen
Foto: Stadt

Wohin mit anderthalb Meter großen, muskulösen Würgeschlangen? Diese Frage ist aktuell ungeklärt, glaubt man dem Hin und Her zwischen den Behörden. Es geht um die beiden Boa Constrictor, die am Sonntag an der B 477 in Gohr gefunden, von der Feuerwehr eingesammelt und in die Tierklinik nach Düsseldorf gebracht wurden.

Den beiden Würgeschlangen gehe es gesundheitlich gut, versicherte ein Tierarzt am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion. Allerdings gebe es keine Möglichkeit, sie länger in der Einrichtung an der Münsterstraße zu behalten. Dies wurde dem Veterinäramt des Rhein-Kreises am Mittwoch mitgeteilt. „Die Kollegen haben sich daraufhin mit dem Ordnungsamt der Stadt Dormagen in Verbindung gesetzt“, sagt Rhein-Kreis-Sprecher Benjamin Josephs, „und vorgeschlagen, dass die Stadt die Abholung der Schlangen und ihre Unterbringung in eine hierfür geeignete zoologische Einrichtung veranlasst. Eine Antwort des Ordnungsamtes steht noch aus“. Nach dem Fundort sei davon auszugehen, dass es sich bei den beiden Schlangen um ausgesetzte Tiere handelt. Josephs: „Sie gelten daher als herrenlos und stellen darüber hinaus eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung dar. Insofern fällt der Umgang mit den Tieren in den Zuständigkeitsbereich des örtlichen Ordnungsamtes. Der Rhein-Kreis ist somit nicht zuständig.“ Erst wenn feststünde, wer die Tiere ausgesetzt hat, käme die Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahrens durch das Veterinäramt wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in Frage. „Schlangen dieser Art sind nicht meldepflichtig, so dass die Identitätsfeststellung des Halters schwierig ist.“

Um den Halter zu finden, hat die Tierrechtsorganisation Peta eine Belohnung in Höhe von 500 Euro für Hinweise ausgesetzt. Zeugen können sich telefonisch unter 0711-8605910 oder per E-Mail bei der Tierrechtsorganisation melden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort