Dormagen Sammy, der weltbekannte Kaiman, ist tot
Dormagen · Vor genau 20 Jahren hielt Sammy nicht nur Dormagen in Atem, als er fünf Tage lang den Straberger See unsicher machte. und ein riesiges Medienecho entfachte. Jetzt wurde bekannt, dass der Brillenkaiman bereits vor einem Jahr starb.
Zum 20. Jahrestag seines Abenteuers im Nievenheim-Straberger See kommt die schlechte Nachricht: Sammy ist tot. Der Brillenkaiman, der Mitte Juli fünf Tage lang Dormagen und ganz Deutschland in Atem gehalten hat, ist bereits vor einem Jahr im August in seiner letzten Heimat, einer Alligatorenfarm im hessischen Friedberg, gestorben.
"Das ist schon traurig", kommentiert Harald Schlimgen, Pressesprecher der Stadt Dormagen, der vor 20 Jahren als Journalist am "Strabi" das Drama um den ausgerissenen Kaiman verfolgte. "Sammy hat Dormagen weltweit in die Schlagzeilen gebracht - auf eine schmunzelhafte Weise hat er unsere Stadt berühmt gemacht", sagt Schlimgen. Das Medienecho auf den verschwundenen Kaiman war damals riesig. Auch wenn er sich nur wenige Tage in Dormagen aufhielt, "trauert Dormagen um seinen berühmtesten tierischen Mitbewohner", sagte Schlimgen und erinnert an den Sammy-Film des Dormagener Filmemachers Andy Kranz , der auf der Homepage der Stadt (www.dormagen.de/tourismus-freizeit-sport/videos-ueber-dormagen/) oder auf Youtube abzurufen ist: Sammy, das Krokodil vom Baggerloch.
Es herrschte knallheißes Sommerwetter, aber niemand konnte dort schwimmen gehen. Daran erinnert sich Stadtmarketingleiter Guido Schenk noch heute. Vor 20 Jahren war er als Stadt-Pressesprecher im Einsatz und fühlte sich fast überrollt von den Anfragen aus aller Welt: "Darauf waren wir nicht vorbereitet", sagt Schenk, der rückblickend sicher etwas gelassener reagiert hätte: "Zunächst war die Stimmung angespannt, da sogar von einer Gefährdung der Badegäste ausgegangen wurde." Hieß es zunächst noch: "Wir müssen den Kaiman aus dem Wasser holen, egal wie", schlug die Stimmung nach einem vergeblichen Versuch, das 80 Zentimeter große Reptil vom Boot aus zu erschießen, um. "Nicht schlecht für ein Tier, das schon zu 99 Prozent tot war, noch 19 Jahre weitergelebt zu haben", erinnert Guido Schenk an den medienwirksamen Auftritt des damaligen Polizeipressesprechers, der nach der Aktion am Morgen sagte, das Tier sei zu 99 Prozent tot.

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Nur dass Sammy abends wieder fröhlich schwimmend zu sehen war. Danach wollten alle das "kleine Krokodil" retten, inklusive der Medien, die eine "Aufhebung des Schießbefehls" forderten. Als Sammy dann endlich am 15. Juli, etwas unterkühlt und daher langsam in seinen Reaktionen, von einem Taucher an Land gebracht werden konnte, freute sich Besitzer Jörg Zars sehr, dem Sammy beim (Sonnen-)Baden von der Leine entwischt war. Der Besitzer durfte ihn nicht behalten. Nach einer Zwischenstation im Kölner Zoo kam Sammy dann in einen Tierpark in Sachsen und dann nach Friedberg.
"Ich hoffe, Sammy hatte nach seinem Ausflug in unseren See noch ein schönes Leben", sagt Schenk. Für die Dormagener Wasserwelt 2002 hat Filmemacher Andy Kranz Sammy damals in Sachsen besucht und ihn als Zwei-Meter-Kaiman verewigt. Außerdem gibt es noch ein Sammy-Musical, das von Dormagener Schülern auf dem Rathausplatz aufgeführt wurde.