Technische Betriebe TBD-Vorstand Koch wird Dormagen fehlen

Dormagen · Am Freitag ist sein letzter Arbeitstag, Donnerstag wird Gottfried Koch als TBD-Vorstand verabschiedet. Der 63 Jahre alte Neusser geht in den Ruhestand – nach fast 30 Jahren bei der Stadt Dormagen und ihrer Tochter.

Schon seit Tagen hat Gottfried Koch seine Habseligkeiten aus dem Büro mit nach Hause genommen, „damit ich nicht zu wehmütig werde“, erklärt der sympathische Fast-Pensionär. Und doch fällt ihm der Abschied ebenso schwer wie vielen seiner Weggefährten, die den Vorstand der Technischen Betriebe Dormagen (TBD) wegen seiner fachlichen und menschlichen Kompetenz hoch geschätzt haben. Mit seiner ausgleichenden und humorvollen Art hat er so manchen Streit um Straßen und Baugebiete entschärft, auch wenn „natürlich nicht jedes Problem zu lösen war“, wie er entwaffnend ehrlich zugibt.

„Meine Arbeit hat mir immer Spaß gemacht, bis zum Schluss“, sagt der 63 Jahre alte Neusser, der nach einer schweren Erkrankung vor zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen „nun doch nicht bis 70 Jahren arbeitet, wie ich immer gedacht habe“, wie er sagt. Seit Herbst 1989 ist Dormagen seine berufliche Heimat: Stadtdirektor Eberhard Hücker stellte den Regierungsbaumeister als stellvertretenden Leiter des Tiefbauamtes ein. Seit 1997 Leiter des Tiefbauamtes, bekam der studierte Bauingenieur, der sein zweites Staatsexamen im Straßenbau beim damaligen Ministerpräsidenten Lothar Späth abgelegt hatte, immer weitere Bereiche dazu: Grünflächen, Friedhofsamt und Bauhof. Seit Januar 2007 ist er Vorstand der neu gegründeten städtischen Tochter TBD. „Der Umgang mit den Dormagener Bürgern hat mir sehr viel Freude bereitet, auch die Gestaltung der Spielplätze und der Ortsmittelpunkte wie in Nievenheim oder Horrem“, sagt er. Auf dem Salvatorplatz hat er seine Zeit in Baden-Württemberg mit dem „Freiburger Bächle“ verewigt – und seinen Sohn, der für den ballspielenden Jungen Modell stand.

Gottfried Koch wohnt mit seiner Frau Christiane in Grimlinghausen, wo auch seine Eltern noch heimisch sind. Nun freut er sich auf einen „neuen spannenden Lebensabschnitt“ und mehr Zeit für sein erstes Enkelkind Fritz und die ganze Familie, zu der die Töchter Friederike (34) und Franziska (30) und Sohn Felix (27) gehören. Bei den Grimlinghausener Schützen ist Gottfried Koch Schatzmeister im Grenadierzug „Rheinstolz“. Er liebt das Kochen, Lesen, Tanzen, Radfahren und Wandern. Nach Dormagen wird ihn sein weiterer Weg auch immer wieder führen – leidenschaftlich gern ist er ehrenamtlicher Fährhelfer und Kassierer auf dem „Piwipper Böötchen“, das Rheinfeld mit Monheim verbindet. So kommt es nicht von ungefähr, dass die Spenden zu seiner Verabschiedung zwischen diesem Verein und der Bürgerstiftung Dormagen aufgeteilt werden sollen.

Kochs langes Wirken in Dormagen würdigt Bürgermeister Erik Lierenfeld: „Gottfried Koch hat über drei Jahrzehnte die Geschicke der Stadt entscheidend mitgeprägt. Mit seinem Humor hat er auch in hitzigsten Diskussionen kühlen Kopf bewahrt.“ Kochs Stellvertreter Thomas Wedowski wird sein Nachfolger: „Da weiß ich die Arbeit in besten Händen“, sagt Koch zum Abschied.

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