Gregor Clausen Rotary: 18.000 Euro im Jahr für gute Taten

Dormagen · Der Rotary Club Dormagen unterstützt zahlreiche lokale und weltweite Projekte. Beim unterhaltsamen Talk auf dem blauen NGZ-Sofa berichtet der Präsident über den Service-Club und seine Arbeit.

 Gregor Clausen, Präsident des Rotary Clubs Dormagen, im Gespräch mit NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (r.) auf dem blauen NGZ-Sofa in der VR Bank.

Gregor Clausen, Präsident des Rotary Clubs Dormagen, im Gespräch mit NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten (r.) auf dem blauen NGZ-Sofa in der VR Bank.

Foto: L. Berns

Dormagen Zu seinem wöchentlichen Treffen kam der Rotary Club Dormagen an außergewöhnlichem Ort zusammen: in der VR Bank Dormagen beim Talk auf dem blauen NGZ-Sofa. Redaktionsleiter Ludger Baten stellte Gregor Clausen, Präsident des RC Dormagen, Fragen rund um die Service-Organisation. Auch der Neusser Achim Goetz, Vorsitzender des Deutschen Governorrates von Rotary, war mit dabei.

Herr Clausen, Sie sind Inhaber eines Software-Unternehmens. Haben Sie überhaupt Zeit, sich als Präsident für Rotary zu engagieren?

Gregor Clausen Wegen der fortschreitenden Arbeitsverdichtung ist es schon schwierig, junge Führungskräfte für ein zeitlich intensives Engagement für Rotary zu begeistern. Ich selbst habe das Glück, mir diese Zeit nehmen zu können, indem ich das Tagesgeschäft auch schon mal anders organisieren kann. Das halte ich auch für sehr wichtig - Freiräume zu schaffen.

Was hat Sie vor sieben Jahren an Rotary begeistert?

Clausen Als mich Bekannte angesprochen haben, ob ich nicht mitwirken möchte, hatte ich zunächst die Vorstellung, dass Rotary ein elitärer Club vornehmer Herren ist, die hinter verschlossener Tür geheime Dinge besprechen. Das ist ganz und gar nicht der Fall, was ich schnell gemerkt habe: Die Freundschaft der Club-Mitglieder und ihrer Familien ist für mich das Entscheidende. Natürlich spielt auch Gutes tun und internationale Kontakte pflegen eine große Rolle. Der Service-Club unterstützt zahlreiche gemeinnützige Projekte in Dormagen, der Umgebung und der Welt.

Welche Projekte unterstützen Sie in welcher Weise?

Clausen Wir haben im vergangenen Jahr rund 18.000 Euro in verschiedene Projekte für Bildung und Gesundheit gesteckt. Das waren viele Aktivitäten. So haben wir die Knochenmarkspende des kleinen Bennett aus Nievenheim gefördert, die Bibliothek der Hermann-Gmeiner-Hauptschule unterstützt, uns in der Flüchtlingshilfe eingebracht, ebenso in der Leseförderung. Anfang 2016 haben wir ein Bauwagen-Projekt in Worringen zwischenfinanziert, um Kindern aus sozialen Brennpunkten eine Anlaufstelle zu ermöglichen. Dazu kommen weltweite Projekte wie "Polio Plus" gegen Kinderlähmung, Hilfe für Erdbebenopfer in Nepal und auf Haiti sowie unser gemeinsames Ausbildungs-Projekt in Nigeria mit dem niederländischen Partnerclub RC Uden. Mit dem anderen Partnerclub, dem RC Rennes-Nord, pflegen wir auch intensiven Austausch.

Können Unterstützungs-Anfragen an Sie gestellt werden?

Clausen Wir freuen uns über Anregungen für Projekte, die wir prüfen. Über das Kontaktformular des RC Dormagen im Internet (https://dormagen.rotary.de) können Anfragen gestellt werden. Darüber bekamen wir jetzt auch eine Nachfrage nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Südamerika.

Was macht den rotarischen Gedanken für Sie aus?

Clausen Neben den Förderprojekten geht es um Freundschaft und auch um eine Wertegemeinschaft. Wir treffen uns am Montagabend, um Organisatorisches zu besprechen, meist einen kurzen Vortrag zu hören und dann gemeinsam zu essen. Und auf die rotarischen Freundschaften kann ich mich verlassen, ich bin von den Freunden noch nie enttäuscht worden.

In Ihrem Club sind auch Damen Mitglied. Welche Vorteile hat das?

Clausen Sie gehören ganz selbstverständlich dazu. Wären sie nicht zugelassen, würden wir eine große Chance vertun. Schauen Sie sich doch in der Arbeitswelt um: Die Männerclubs stammen noch aus einer Zeit, in der Frauen weniger aktiv im Berufsleben waren. Jetzt bekleiden sie Führungspositionen. Wenn sich die Clubs da nicht für Frauen öffnen, haben sie keine Zukunft.

Wie wollen Sie junge Menschen für Rotary begeistern?

Clausen Wir müssen junge Menschen mit Bezug zu Dormagen ansprechen und über Rotary informieren. Das müssen keine Führungskräfte sein, sondern viel versprechende Menschen, die zu uns passen. Wir sind knapp 40 Mitglieder, der Altersdurchschnitt liegt bei etwa 60 Jahren. Wenn wir zu lange warten, sind wir als Club nicht mehr interessant für die junge Generation. Zudem wollen wir verstärkt mit anderen Clubs zusammenarbeiten. So planen wir eine gemeinsame Dankes-Aktion für ehrenamtlich tätige Jugendliche mit dem Lions Club Dormagen, dessen Präsident Bürgermeister Erik Lierenfeld ist, und der Bürgerstiftung Dormagen um den Vorsitzenden Martin Voigt.

CARINA WERNIG FASSTE DAS INTERVIEW ZUSAMMEN.

(NGZ)
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