Dormagen Rock- und Jazztöne in Kulturkirche

Dormagen · Vier Bands beim Newcomer Contest. Erster Finalteilnehmer ist "Steckenpferd".

Ein neues Konzept als Newcomer Contest für das Rock'n'Roll Slam-Festival im nächsten Jahr brachte jetzt beim ersten Wettbewerb (von dreien) hochkarätige Bands in die Kulturkirche nach Dormagen. Das Konzept, von Erik Krüger, Robin Zur ("Die Eventmacher") und Pfarrer Frank Picht (evangelische Kirche) entwickelt, gibt Bands mit Musikern unter 25 Jahren eine Chance. Jeweils vier Bands treffen sich in drei Vorentscheidungen, die Sieger bestreiten im Dezember dann das Finale.

Über die Gewinner entscheidet das Publikum (jeder hat zwei Stimmen) und eine Jury (mit je zehn Stimmen). Die hohe Stimmenzahl der Jurymitglieder soll verhindern, dass Bands von mitgereisten Fans durchgesetzt werden. Die Reihenfolge des Auftritts wird ausgelost. Den ersten Zuschlag erhielt "The Second Try" aus Moers. Bei ihrem Rock mit Hard-Elementen wummerte die kleine Bühne der Kulturkirche.

Aber Sängerin Verena Janssen konnte auch balladesk: Bei "Head up high" tappten drei Klasse-Gitarristen ihre Instrumente. Die klassische Singer-Songwriter-Szene besetzte das Trio "Randfigur" aus Köln. Die anspruchsvollen deutschen Texte waren meist wie "House of Fantasy" sehr schön lyrisch oder wie bei "Heimkehr" ein ausgesprochen kölscher Schunkelsong. "Mosquito Mashup" aus Oberhausen spielte Punk-Rock mit heftigen Metal-Einflüssen.

Das war bei harten Riffs sehr temperamentvoll und überwiegend sehr laut. Da blieb sogar der Sänger Tu Thach gelegentlich auf der Strecke. Am meisten überzeugte die allerdings zur Premiere noch recht überschaubare Besucherschar das Düsseldorfer Duo "Steckenpferd". Sie gewannen eindeutig. Das ist umso bemerkenswerter, als sich Nina Kleinert (20, Gesang) und Christian Wiercimok (23, Gitarre) erst am Wettbewerbsmorgen entschlossen hatten, für eine durch Erkrankung ausgefallene Band einzuspringen.

Ihre deutschen Texte sind in verschiedene Stilrichtungen - von Jazz bis Rock - gekleidet und lassen viel Spielraum für Interpretationen. Das melodiöse Spiel auf seiner Akustik-Gitarre beherrschte Christian vollkommen. Er und seine stimmgewaltige Partnerin werden also im Finale wieder zu hören sein.

Wer gute Unterhaltung, Publikumsinteraktionen und Entertainment schätzt, sollte sich die nächsten Contests in der Kulturkirche nicht entgehen lassen.

(NGZ)
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