Pro Markt die besseren Karten? Ringen um den Elektronikmarkt

Pro Markt die besseren Karten? · Von Chris Stoffels Die Frage um die Ansiedlung eines großen Elektronik-Marktes in Dormagen ist noch nicht entschieden . Alle Lösungen laufen zurzeit auf eine Ansiedlung am Hit-Markt hinaus. Die Stadt will Verhandlungen mit Saturn / Mediamarkt hinter Möbel Mertens stoppen . Favorit für die Ansiedlung eines Elektronik-Marktes in Dormagen ist jetzt die Nachbarschaft des Hit-Marktes im Gewerbegebiet Top West . Pläne für die Innenstadt lassen sich offenbar nicht verwirklichen. NGZ-Foto: M. Reuter

Von Chris Stoffels Die Frage um die Ansiedlung eines großen Elektronik-Marktes in Dormagen ist noch nicht entschieden . Alle Lösungen laufen zurzeit auf eine Ansiedlung am Hit-Markt hinaus. Die Stadt will Verhandlungen mit Saturn / Mediamarkt hinter Möbel Mertens stoppen . Favorit für die Ansiedlung eines Elektronik-Marktes in Dormagen ist jetzt die Nachbarschaft des Hit-Marktes im Gewerbegebiet Top West . Pläne für die Innenstadt lassen sich offenbar nicht verwirklichen. NGZ-Foto: M. Reuter

Das Ringen um die Ansiedlung eines Elektronik-Marktes geht weiter. Interesse daran besteht weiterhin, jetzt versuchen Bürgermeister Heinz Hilgers und Technischer Beigeordneter Hans-Dieter Schwarz die diversen Gespräche und Anfragen zu kanalisieren. Dazu gilt es zunächst Zeit zu gewinnen.Dafür wird der Bürgermeister dem Stadtrat vorschlagen, die für das Areal Hit-Markt im Top-West-Gebiet bestehende Veränderungssperre um ein Jahr zu verlängern - Zeit genug um Klarheit zu schaffen.

Die Maxime der Verwaltungsspitze ist klar: "Vorrang hat die Innenstadt", so der Bürgermeister. In Gesprächen mit Saturn / Mediamarkt hat er immer wieder den Standort Alte Post von Investor Walter Allard ins Spiel gebracht - doch dieses Innenstadt-Grundstück entspricht nicht den Erwartungen des Unternehmens. Die Elektronik-Fachmarktkette hat klare Vorstellungen: 4 500 Quadratmeter Verkaufsfläche ebenerdig mit ebenerdigen Parkplätze. Solche Vorgaben engen die Grundstücksfrage stark ein.

Schwarz: "Grundstücke dieser Größenordnung sind in Dormagen kaum zu verwirklichen." Wenn schon die Innenstadt nicht in Frage kommt, dann zumindest das zweite große Geschäftszentrum in Dormagen: das Top-West-Gebiet. In diesem Gewerbepark war zu Hauschild-Zeiten über ein Grundstück hinter Möbel Mertens verhandelt worden. "Die Verhandlungen darüber haben wir abgebrochen", berichtet Hilgers gegenüber der NGZ. Er will damit die Innenstadt stützen.

Und das aus zwei Gesichtspunkten: Zum einen wird damit ein weiteres Sondergebiet im Top-West-Gebiet mit möglicherweise innenstadtrelevantem Einzelhandel vermieden. Zum anderen bliebe für den Elektronikmarkt nur noch das Sondergebiet Hit-Markt. Wenn aber in die Erweiterung des dortigen Einkaufszentrums zwischen Siemes-Schuhmarkt und dem Baumarkt mit 2 500 Quadratmetern der Elektronik-Markt einziehen würde, so stünde dieser Platz für den klassischen Einzelhandel nicht mehr zur Verfügung.

Das käme der Entwicklung der Innenstadt zu Gute; immerhin hatten schon einige City-Händler laut überlegt, in die Nähe des Hit-Marktes zu wechseln. Sollte diese Lösung zum Tragen kommen, der auch Hilgers und Schwarz nicht abgeneigt scheinen, so stellt sich die Frage, welches der drei großen Unternehmen auf dem Markt dafür in Frage kommen. Hit-Marktleiter Helmut Röder auf Anfrage gegenüber der NGZ: "Wir sprechen mit Saturn / MediaMarkt, Pro Markt und Medimaxx."

Allerdings ist es kein Geheimnis, dass die Dohle-Gruppe, zu der die Hit-Märkte gehören, eine strategische Allianz mit der Einzelhandelskette Rewe und der Pro Markt.Gruppe eingegangenen ist. Das würde dafür sprechen, dass Pro Markt die besseren Karten haben könnte.

In dem Tableau der Saturn / MediaMarkt-Ansiedlungen bis zum Jahre 2006 ist Dormagen nicht enthalten, konkretes Interesse erst für den Zeitraum nach 2007 zu erwarten. Bislang werden auf allen Seiten nur informelle Verhandlungen geführt; Bauanträge oder auch -voranfragen liegen laut Schwarz nicht vor.

Hilgers und Schwarz betonen aber schon jetzt, dass sie rechtlich auch in der Lage wären, solche Erweiterungswünsche des Hit-Areals abzulehnen, weil die Dohle-Gruppe beziehungsweise die Vor-Eigentümer sieben Jahre lang von ihrem Baurecht keinen Gebrauch gemacht hätten. Doch das sei "wirtschaftlich nicht vertretbar" und verbiete sich "aus moralischen Gründen", so der Bürgermeister. Ebenfalls zum Ausbau vorgesehen ist die Fläche zwischen dem Hit-Markt und dem Siemes-Schuhmarkt , auf der das Hit-Markt-Sortiment vermutlich mit Einzelhandel arrondiert werden soll.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort