Kaufhaus in Dormagen Ring-Center-Chef fährt neue Strategie

Dormagen · Geschäftsführer Hans Dieter Lehnhoff investiert eine sechsstellige Summe in das Haupthaus und gibt die beiden Filialen in der Galerie „Alte Post“ Ende März 2019 auf. Die Marken werden dann im Ring-Center angeboten.

 Das Ring-Center Dormagen investiert in Technik und strukturiert um: Marketing- und EDV-Experte Daniel Palmowski (l.) und Geschäftsführer Hans Dieter Lehnhoff an einem der bisher vier Großbildschirme.

Das Ring-Center Dormagen investiert in Technik und strukturiert um: Marketing- und EDV-Experte Daniel Palmowski (l.) und Geschäftsführer Hans Dieter Lehnhoff an einem der bisher vier Großbildschirme.

Foto: Carina Wernig

Marktanalysen und Erfahrungswerte haben Inhaber und Geschäftsführer Hans Dieter Lehnhof darin bestärkt: „Wir konzentrieren alle unsere Aktivitäten auf das Ring-Center.“ Daher werden die 2012 eröffneten Filialen Majolie und Satellite in der Galerie „Alte Post“ zum 31. März 2019 wegen mangelnder Kundenfrequenz und negativer Prognosen geschlossen. „Die starken Marken der beiden Geschäfte werden jedoch weiterhin bei uns, nämlich im Stammhaus Ring-Center, zu kaufen sein“, betont Lehnhoff, der 1999 das alte Ringkaufhaus übernommen und als Markenhaus neu etabliert hat.

Dafür wird im 20. Jahr des Bestehens als Ring-Center viel investiert, wie Lehnhoff ausführt: „Wir werden für eine sechsstellige Summe ab Februar 2019 unser Angebot umstrukturieren.“ Denn um die wichtigen Markenlieferanten aus den beiden Stores der Galerie „Alte Post“ ins Erdgeschoss zu integrieren, fehlt noch die dafür benötigte Fläche im Stammhaus. Das nutzt Lehnhoff, um weitere strategische Entscheidungen umzusetzen: „Glas, Porzellan und Kurzwaren werden nicht mehr in dem Maße wie früher bei uns gekaut, daher werden wir uns von vielem trennen“, weist er auf die Konkurrenz durch große Möbelhäuser hin. Daher werde im Untergeschoss das Hartwarensortiment so konzentriert, dass eine neue größere Lederwaren- und Kofferabteilung mit Markenshops einziehen könne. Im Erdgeschoss soll es neue Marken-Shops mit Damenoberbekleidung – und „mehr Freiraum für mehr Wohlfühlatmosphäre“ mit Sitzgelegenheiten geben.

„Wir nutzen 300 frei werdende Quadratmeter im Haupthaus, um es fit für die Zukunft zu machen“, erläutert Lehnhoff, der weiter auf „Kundennähe, Wohlfühlatmosphäre und Engagement in der Stadt“ als große Vorteile seines Hauses setzt. Mit dem Planungsteam mit PPM Dormagen, das schon mehrere Bereiche im Ring-Center umgeplant hat, soll auch die Sport-Abteilung im ersten Obergeschoss umgestaltet werden und die „Trendfabrik“ im zweiten Obergeschoss mit neuen Marken wie Levis und Diesel ergänzt werden.

Dem Geschäftsführer ist durchaus bewusst, das die Aufgabe der beiden Filialen die Einkaufs-Lage der südlichen Kölner Straße nicht verbessern wird, aber die City Ring Handels GmbH & Co. KG könne dort nicht weiter Geld hineinstecken. Eine gute Nachricht gibt es aber für die vier Mitarbeiterinnen von Majolie und Satellite, so Lehnhoff: „Sie werden ins Ring-Center wechseln, so dass noch mehr qualifizierte Mitarbeiter zur Verfügung stehen.“

Zu seiner Person betonte Lehnhoff (63), dass er keineswegs ans Aufhören denke und die Konzentration aufs Stammhaus kein Rückzug, sondern eine strategische Neuausrichtung sei: „Ich habe noch viel Spaß an meiner Arbeit, auch wenn ich nicht mehr sechs Tage die Woche da sein werde.“ Seine Aufgabe sieht er auch darin, qualifiziertes Führungspersonal aufzubauen und zu unterstützen. Auch die Digitalisierung ist ein wichtiges Thema, das EDV- und Marketing-Experte Daniel Palmowski vorantreibt: Über die Internetseite des Ring-Centers können Schuhe und Kleidungsstücke aus dem Warenbestand des Kaufhauses angeschaut und für drei Tage reserviert werden. „Die Kunden können die Ware dann bei uns abholen“, erklärt Palmowski. Falls ein Artikel nicht in der richtigen Größe oder Farbe angeboten wird, kann das Gewünschte bestellt werden: „Der Kunde darf entscheiden, ob er die Ware abholt oder sich zuschicken lassen möchte.“ Diesen Service bietet das Ring-Center auch in den Abteilungen, in denen die Ware im Beisein des Kunden über Tablets geordert werden kann. „Diese verlängerte Warentheke ist ein Service für unsere Kunden“, so Lehnhoff. An der Infotheke sollen sie auch selbst im Online-Angebot stöbern können.

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