3000 Sandsäcke Deichverband in Dormagen ist für Hochwasser gewappnet

Dormagen · Am Wochenende erneuerten Reservisten-Kameradschaft, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Schüler des Raphaelshauses Sandsäcke. 3000 davon werden in Dormagen für den Ernstfall bereit gehalten.

An diesem Wochenende ging es um Vorarbeiten. "Die alten Sandsäcke sind morsch geworden, weil Kunststoff einfach nicht ewig hält", erklärt Fischer. Deshalb machten sich die Männer an der Deichzentrale und parallel am Raphaelshaus tüchtig ans Werk, füllten Sack um Sack mithilfe schweren Geräts. Unter den Helfern tummelten sich auch hilfsbereite Schüler des Raphaelshauses. Dort sorgten Hartmut Aschenbruck und Rosi Albrecht für einen reibungslosen Ablauf, während an der Zentrale der Technische Heimrat Jan Peters ein aufmerksames Auge auf die Arbeitsschritte hatte. Die Oberaufsicht hatte Erik Heinen, Chef der Reservisten-Kameradschaft. Er pendelte zwischen den beiden Orten, wies Helfer ein und beantwortete Fragen.

Mit einem Mini-Bagger schaufelte ein Reservistenkamerad unermüdlich frischen Sand auf die Befüllmaschine, weitere Reservisten befüllten die Plastikhüllen mit jeweils zwölf bis 15 Kilogramm Sand. "Schwerer dürfen sie auch nicht sein, denn im Ernstfall müssen sie ja getragen werden können - beim ersten, zweiten und dritten Sack mag das noch gehen. Aber nach 100 oder 200 wird es schon sehr schwer", sagt Joachim Fischer. Die meisten Gerätschaften werden für diese Anlässe gemietet - nicht so die Nähmaschine: An zwei Stationen wurden die befüllten Sandsäcke in rasender Geschwindigkeit zugenäht. Dank der Naht werden sie später flach aufeinander liegen können. Rainer Hellberg und Bernhard Prömpler haben sichtlich Spaß an ihrer Arbeit, ebenso wie ihre Kameraden. "Die Stimmung ist bei uns immer gut", sagt Hellberg fröhlich.

In Dormagen bestehe aktuell kein Grund zur Sorge, wie Deichgräf Fischer betont. "In den letzten Tagen haben wir laufend die Lage besprochen, haben auf dem UCT-Gelände einen mobilen Hochwasserschutz aufgebaut, damit wir im Fall der Fälle schnell reagieren können. Glücklicherweise wurde der bisher noch nicht benötigt." Der Rheinpegel stand am Samstag bei unter sechs Metern: "Kein Anlass, nervös zu werden", sagt Fischer. Die Mitglieder des Deichverbands beobachten den Fluss stets genau. Sobald das Wasser zu steigen beginnt, fragen sie stündlich den Pegel ab und achten auf Meldungen von außen. "2010 war das letzte Hochwasser, bei dem alle aktiv werden mussten", so Fischer. Und da wurden auch die Sandsäcke benötigt. Die befüllten Beutel werden auf dem Gelände des Deichverbands in sogenannten Big Bags aufbewahrt, ein Kubikmeter große, weiße Plastiktaschen, die 50 bis 60 Sandsäcke fassen.

(NGZ)
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