Dormagen Reservisten proben für Hochwasser-Einsatz

Dormagen · Die Reservistenkameradschaft Dormagen bestritt mit 36 Mann am Samstag eine Hochwasserschutzübung des Deichverbands.

Wer am Samstagvormittag versuchte, von Zons aus über die Deichstraße nach Stürzelberg zu gelangen, den erwartete am Grenzhof eine nicht alltägliche Überraschung: Nicht die Polizei, sondern ein Fahrzeug der Bundeswehr verwehrte die Weiterfahrt, und zwar Fahrzeugen aller Art. Die Hochwasserschutzübung des Deichverbands Dormagen/Zons bestritt nämlich die Reservistenkameradschaft Dormagen unter der Leitung von Hauptfeldwebel Erik Heinen.

Die mit 36 Mann angetretene Truppe konnte sich nicht allein über zwei Einsatzfahrzeuge der Bundeswehr freuen, auch hoher Besuch hatte sich eingestellt. Brigadegeneral Peter Gorgels, Kommandeur des Landeskommandos NRW, überzeugte sich aus eigenem Augenschein von der Leistungsfähigkeit der Reservisten. "Die Dormagener Reservistenkameradschaft gehört zu den aktivsten in Nordrhein-Westfalen, und hier danke ich ihr für den vorbildlichen Einsatz nicht nur im Hochwasserschutz sondern auch auf allen anderen Tätigkeitsfeldern", würdigte der General das Engagement der Reservisten - was deren Motivation für die Übung zusätzlichen Auftrieb gab.

Aus der ganzen Region bis hin nach Remscheid hatten die sich zur Übung eingefunden. Beim Hochwasserschutz unterstützen sie den Deichverband seit 2007: Die längst sehr enge Zusammenarbeit war noch von dem damaligen Deichgräfen Artur Auweiler eingefädelt worden. Für den heutigen Amtsinhaber Reinhard Hauschild war es eine Feuerprobe: "Wir sind erst seit 1. April im Amt und haben auch den Termin der Übung übernommen. Wir haben allen Ehrgeiz darin gesetzt, sie auf einem guten Niveau abzuhalten", so Hauschild. "Mein erster Eindruck ist, dass dies gelungen ist", sagte der Deichgräf.

Zu diesem Zeitpunkt widmeten sich die Soldaten bereits wieder dem Abbau des doppelwandigen Deichtors, das sie zuvor an der Uferstraße errichtet hatten. Zudem war am Heckhof zumindest teilweise die Schutzwand aufgestellt worden. "Es war eine reine Ausbildungsveranstaltung. Es ging nicht nach Leistung", kommentierte Gefreiter Rainer Hellberg die Übung. Ihr Ziel sei es gewesen, "dass jeder alles kann und an jeden Platz gestellt werden kann", erläutert Hellberg.

Flankiert wurden die beiden Übungseinheiten von einem Dauerbrenner, dem Nähen und Füllen von Sandsäcken: Dabei kamen auch die sieben Mitglieder der Erbentags und des Deichamts zum Einsatz, die gemeinsam mit Reinhard Hauschild die Übung verfolgten. "2007 wurden die Säcke noch mit Schaufeln befüllt, heute erfolgt dies maschinell", verweist Erik Heinen auf den technischen Fortschritt. Am Ende der Übung waren gut 450 Säcke mit jeweils 15 bis 20 Kilogramm Sand voll gefüllt.

"Sicher gibt es einige Stellen, wo nachgearbeitet werden muss. So gab es etwa Schrauben, die nicht passten. Aber das sind kleine Sachen", sagte Reinhard Hauschild. Auch der Erbentag werde sich in seiner Sitzung am Dienstag noch einmal vertieft mit der Übung beschäftigen. Dort soll auch über den Termin für die nächste Deichschutzübung gesprochen werden. Die Technischen Heimräte Werner Rieck und Hartmut Aschenbruck sehen dies ebenso. Die Aufgaben seien systematisch, effizient und unfallfrei erledigt worden.

(NGZ)
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