Dormagen Reitnachweise sorgen für Unstimmigkeiten

Dormagen · Die Wahl spricht eine deutliche Sprache für Brudermeister Detlef Spitzenberg. Mit großer Mehrheit stärkte das Gros der 164 zur Generalversammlung erschienenen Mitglieder dem Chef der Nievenheiner und Ückerather Sebastianus-Schützenbruderschaft den Rücken.

Nur acht Schützen stimmten gegen eine Wiederwahl Spitzenbergs. Er wurde somit ebenso für vier weitere Jahre in seinem Amt bestätigt wie der zweite Kassierer Franz-Jakob Rütten und Jungschützenmeister Andreas Engels. Den Wahlgängen waren über Wochen erstreckende interne Querelen und eine lebhafte Diskussion in der Versammlung vorangegangen.

Auslöser der Unstimmigkeiten waren die Reitnachweise, die der Vorstand von seinen zehn Bataillonsführern vorgelegt bekommen wollte. Nachdem in Delrath bei einer Königsparade ein Pferd ausgebrochen war und mehrere Personen verletzt hatte, hatten die Sebastianer 2005 beschlossen, nur Reiter mit entsprechenden Nachweisen über Übungsstunden zu den Festzügen zuzulassen. Der geschäftsführende Vorstand hatte sich bereits 2001 für diese Maßnahme ausgesprochen. "Diesem Beschluss ist man aber bis 2009 nicht nachgekommen, weshalb wir nochmals um die Nachweise gebeten haben", erklärte Detlef Spitzenberg.

Es gelte schließlich, das mit Pferden verbundene Unfallrisiko zum Schutz aller Beteiligter auf ein Minimum zu reduzieren. Einige Stabsoffiziere sahen sich mit dieser Forderung angeblich in ihren Kompetenzen beschnitten. Nachdem der Vorstand eine Woche vor dem Schützenfest im Juli die Bitte des Jägermajors Franz-Josef Knell, die Nachweisforderung um ein Jahr zu verschieben, abgelehnt hatte, eskalierte die Situation. Hintergrund: Ein Stabsoffizier konnte zu diesem Zeitpunkt die geforderten Übungsstunden mit dem Pferd nicht nachweisen.

Interne Querelen

"Danach wurde gezielt Unruhe vor unserem Schützenfest geschürt", berichtete Spitzenberg — und weiter: "In Briefen wurde bewusst die Unwahrheit gesagt. Es wurden Versammlungen einberufen und Beschlüsse gefasst, ohne unseren Oberst Reinhard Skusa und seinen Adjutanten überhaupt einzuladen."

Spitzenberg und seine Vorstandskollegen hoffen, dass nach der Generalversammlung und dem deutlichen Vertrauensbeweis für den Brudermeister nun wieder Ruhe in die Bruderschaft einkehrt.

(dhk)
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