Reichspogromnacht in Dormagen Schüler planen wichtige Gedenkfeier

Dormagen · Erneut planen die Schüler die Gedenkfeier zur Reichspogromnacht auf dem Jüdischen Friedhof in Dormagen. Auch Gäste aus Israel werden dabei sein.

Der Jüdische Friedhof an der Krefelder wird der Ort der Gedenkfeier sein.

Der Jüdische Friedhof an der Krefelder wird der Ort der Gedenkfeier sein.

Foto: Stadt Dormagen

Im Rahmen der nachgeholten Feierlichkeiten zur 25-jährigen Städtepartnerschaft sind ab kommende Woche Gäste aus der israelischen Partnerstadt Kiryat Ono zu Besuch in Dormagen. Sie nehmen am Mittwoch, 9. November, um 18 Uhr an der Gedenkfeier auf dem jüdischen Friedhof an der Krefelder Straße teil, bei der der Opfer der feigen Anschläge aus der Reichspogromnacht vor 84 Jahren gedacht wird. Die Gedenkfeier, die das städtische Kulturbüro in Zusammenarbeit mit dem Partnerschaftsverein Dormagen-Kiryat Ono ausrichtet, wird erneut von Schülerinnen und Schülern aus Dormagen maßgeblich gestaltet. Zu dieser stets bewegenden, rund 30-minütigen Andacht sind Interessierte herzlich eingeladen.

Mit den Geschehnissen aus der Zeit des Nationalsozialimus beschäftigen sich derzeit Schüler des Dormagener Bettina-von-Arnim-Gymnasiums, des Leibniz-Gymnasiums Hackenbroich und der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim. Sie werden sich mit deutlichen Worten gegen Fremdenhass positionieren. Auch Israel Gal, Bürgermeister der Stadt Kiryat Ono, wird zu den Gästen sprechen. Für den musikalischen Part sorgt der Zonser Musiker Peter Pick. Die offizielle Ansprache hält Bürgermeister Erik Lierenfeld. Er wird zusammen mit dem Vorsitzenden Uwe Schunder vom Partnerschaftsverein ein Gesteck auf dem Grab der Dormagener Familie Dahl nieder legen. 

Die Familie Dahl gehörte zu den Betroffenen, als in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 auch in Dormagen die Fensterscheiben jüdischer Geschäfte und Häuser zersplitterten. Louis Dahl und seine Familie betrieben auf der Kölner Straße eine Metzgerei. Das Geschäft war für die damalige Zeit bereits modern mit Marmortheke und Kacheln ausgestattet. Es wurde von der Sturmabteilung (SA) und Dormagener Bürgern geplündert und zerstört. Danach musste die Familie Dahl ihr Geschäft schließen. Nachbarn kauften den Laden zu einem minimalen Preis, den die Familie nie erhalten hat. Die in Dormagen noch lebenden Juden wurden in der Reichspogromnacht verhaftet. Weitere Fragen zur Gedenkfeier beantwortet das städtische Kulturbüro unter der Telefonnummer 02133 257338.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort