Dormagen Razzia im Rockermilieu überrascht auch Kreispolizei

Dormagen · Im Zusammenhang mit einem Schlag gegen das Rockermilieu hat die Polizei am Donnerstag auch in Dormagen ermittelt. Das meldet jedenfalls die Polizeidirektion Halle. Diese Nachricht überraschte am Abend die Polizei im Rhein-Kreis Neuss. "Wenn in diesem Zusammenhang hier durchsucht wurde, wissen wir nicht, wer durchsucht hat", sagte Polizeisprecher Hans-Willi Arnold.

"Unter Federführung der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd sind heute zeitgleich 40 Objekte in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Sachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen durchsucht worden. Es waren 450 Beamte im Einsatz. Der Schwerpunkt der Aktion, der sich gegen das Rockermilieu richtete, lag in Halle. Auch in Dormagen lief der Einsatz. Wieviele Objekte hier betroffen waren, darüber kann ich keine Angaben machen", sagte Antje Hoppen, Pressesprecherin der Polizeidirektion Halle, gestern Abend auf Anfrage unserer Zeitung.

Laut Polizei Halle wurden bei den Razzien in Wohnungen und Geschäftsräumen Drogen und Medikamente im Wert von mehreren zehntausend Euro sichergestellt. Beschlagnahmt worden seien zudem Waffen, Schuhe im Wert von 100.000 Euro und 22.000 Euro Bargeld.

Zwei Männer aus Halle (32 und 43) und ein 31-Jähriger aus Leipzig seien festgenommen worden. Außerdem fanden die Beamten Anabolika und entdeckten ein Labor zur Herstellung der Substanzen. In Berlin wurden 1600 Kartons mit wahrscheinlich gefälschten Sportschuhen verschiedener Marken gefunden. Insgesamt stehen mehr als 15 Rocker im Verdacht, Dopingmittel illegal herzustellen und damit zu handeln. Ermittelt wird auch wegen des Verdachts der räuberischen Erpressung.

Bei der Polizei im Rhein-Kreis Neuss war von Ermittlungen gegen Rocker am Donnerstag in Dormagen nichts bekannt. Die Kreispolizei habe zwar zwei Durchsuchungen in Dormagen vorgenommen, dabei sei es aber nicht um Rocker gegangen, sondern um eine Einzelperson mit zwei Wohnungen.

(ssc/lue-)
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