Dormagen Rauchverbot an Schulen zeigt Wirkung

Dormagen · Seit 2005 gilt an allen Schulen in NRW ein striktes Rauchverbot. In Dormagen wird Regel konsequent durchgesetzt.

Vor wenigen Jahren noch, als Rauchen sogar für 16-Jährige erlaubt war, da versammelten sich in den Raucherecken an den Schulen die vermeintlich "coolen" Teenager, um sich die Lunge zu teeren. Trauben von Schülern mit Rauchschwaden über den Köpfen sind heute von der Schulfläche verschwunden.

Und auch aus den Lehrerzimmern, die früher oft noch einen Raum für Raucher hatten, zieht kein blauer Dunst mehr durch die Flure. Die Schulen sind rauchfrei.

Seit 2005 ist es nach dem Schulgesetz des Landes verboten, im Schulgebäude und auf dem gesamten Schulgelände zu rauchen. Das gilt für alle Personen, die sich auf dem Grundstück aufhalten; also nicht nur fürs pädagogische Personal und für die Schüler, sondern auch für Besucher.

"Das Rauchverbot beschränkt sich nicht nur auf Schulveranstaltungen", betont Schulamtsleiterin Ellen Schönen-Hütten, "auch bei außerschulischen Veranstaltungen darf auf dem Gelände nicht gequalmt werden."

Was auf den Parkplätzen oder Bürgersteigen außerhalb der Schulen passiert, das können die Lehrer nicht kontrollieren, und sie haben auch keine Handhabe, das Rauchen dort zu verbieten. So sind die einstigen Raucherecken auf den Schulhöfen oft nicht komplett abgeschafft, sondern teilweise vor die Schule verlagert worden.

Einziger Unterschied: Es gibt keine Aschenbecher mehr. Am Leibniz-Gymnasium grenzt der Schulparkplatz unmittelbar an das Freigelände der Schule, in einigen Ecken häufen sich dort die ausgetretenen Kippen. Am Bettina-von-Arnim-Gymnasium und auf dem Schulhof des Norbert-Gymnasiums wird auf dem Schulgelände ebenfalls streng kontrolliert. Außerhalb jedoch sind die älteren Schüler auch hier frei zu rauchen, so viel sie wollen.

Schüler, die dennoch auf dem Pausenhof mit Glimmstengel erwischt werden, bekommen eine Ermahnung. Oberstufen-Schülern steht es jedoch in der Regel frei, das Schulgelände in den Pausen oder Freistunden zu verlassen — sofern sie volljährig sind.

Volker Hansen, Leiter der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule in Nievenheim, sagt, dass es nur selten vorkomme, dass Schüler gegen das Rauchverbot verstießen. Das Raucherzimmer für die Lehrer sei 2005 abgeschafft worden. An allen Gebäuden weisen Schilder mit dem Rauchverbotzeichen auf die Regel hin. Lehrer wie — volljährige — Schüler, die dennoch nicht vom Nikotin lassen können, müssen das Schulgelände verlassen, um ihre Sucht zu befriedigen.

Hansen sagt, dass er den Eindruck habe, dass die gesellschaftliche Diskussion ums Rauchen bei seinen Schülern Eindruck hinterlassen habe. "Ich habe zwar keine konkreten Erhebungen, glaube aber, dass die Zahl der Raucher unter den Schülern abgenommen hat." Und wenn doch mal ein Neunt- oder Zehntklässler mit Zigarette in der Hand auf dem Schulgelände ertappt wird, dann "reicht da meistens ein einmaliges Gespräch mit dem Schüler aus, damit das nicht wieder vorkommt", sagt Hansen.

(NGZ/rl)
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