Neuer Dezernent Rathaus: Weniger Spitzenbeamte ?

Von Chris Stoffels

Von Chris Stoffels

Die Führung des Schul-, Kultur- und Sportbereichs, der Familien-, Jugend- und Seniorenarbeit lastet seit der Abwahl von Rainer Hinz auf den Schultern von Dezernent Friedhelm Zander. Die beiden großen Ratsfraktionen CDU und SPD sind sich mit Bürgermeister Reinhard Hauschild einig, dass die Hinz-Stelle neu besetzt werden soll.

Auf Dauer soll die Stadtverwaltung jedoch mit weniger Spitzenbeamten auskommen. Das Karussell unter der Führungs-Crew im Dormagener Rathaus dreht sich. Nach dem Ausscheiden von Rainer Hinz im Frühjahr ist die dritte Beigeordneten-Stellen in der Dormagener Rathaus-Spitze vakant.

Nach dem Willen von Bürgermeister Reinhard Hauschild wird die Stelle jetzt ausgeschrieben. Nach dem Auswahlverfahren soll der neue Dezernent voraussichtlich in der Dezember-Sitzung des Stadtrates gewählt werden. Darüber sind sich CDU-Fraktionsvorsitzender Wiljo Wimmer und sein SPD-Gegenüber Robert Krumbein einig.

Wimmer: "Die Gebiete sind zu wichtig und zu umfassend, dass sie von anderen Dezernaten mit betreut werden könnten. Die derzeitige Situation kann nur eine Übergangslösung sein." Und Krumbein: "Diese Sachgebiete werden immer schwieriger und erfordern eine hohe Innovationskraft. Wir hoffen, dass sich Bewerber finden, die sich für diese Kriterien eignen."

Als ein möglicher Bewerber auf die Ausschreibung wird vor allem in CDU-Kreisen ihr Ratsmitglied Norbert Dahmen aus Delhoven gehandelt. Der 34-jährige Oberrechtsrat in Diensten der Stadt Köln, und zurzeit zur CDU-Fraktion in der Domstadt abgeordnet, gibt sich gegenüber der NGZ bedeckt: "Ich warte zunächst die Ausschreibung ab."

Grundsätzlich signalisiert er allerdings Interesse an einer solchen, immerhin mit 11.000 bis 12.000 Mark brutto monatlich dotierten Stelle. Allerdings ist Dahmen vorgewarnt: Bei der Bürgermeisterkür innerhalb der CDU hatte er 1996/97 frühzeitig seinen Hut in den Ring geworfen - und war gegen Hauschild gescheitert. In der CDU dürfte Dahmen mit einer weitgehenden Unterstützung rechnen.

Die SPD würde laut Krumbein bei einer entsprechenden Eignung eingedenk der erfolgreichen Dorothee Höveler vor einigen Jahren dagegen eine Frau favorisieren. Einer Kandidatur Dahmens hält Krumbein entgegen, "dass es Kandidaten aus dem eigenen Stall oft an Innovationskraft mangelt".

Auch wenn die Beigeordneten-Stelle (für acht Jahre vom Rat gewählt) wieder besetzt wird, soll mittelfristig aus dem Spitzensextett im Rathaus ein Quintett werden. Dezernent (Laufbahnbeamter) Friedhelm Zander (60) wird in absehbarer Zeit aus dem Dienst ausscheiden. Und es gibt starke Bestrebungen, diese Stelle nicht mehr zu besetzen.

Wimmer: "Es sollte geprüft werden, ob diese Stelle aus Kostengründen möglicherweise verzichtbar ist, und die Aufgaben von anderen Dezernaten übernommen werden können." Die weiteren Spitzenpositionen werden von Dezernent Achim Still und den beiden Wahlbeamten Jürgen Alef (bis 2003 gewählt) und Technischem Beigeordneten Hans-Dieter Schwarz (bis 2006) sowie Bürgermeister Reinhard Hauschild gehalten.

(NGZ)
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