Dormagen Rathaus probt Feueralarm

Dormagen · Um kurz nach 10 Uhr war Alarm ausgebrochen. Die Feuerwehr rückte am Rathaus an. Dort übten Rettungskräfte den Ernstfall und testeten die Verwaltung. Fazit: Es gibt Verbesserungsbedarf bei der Mitarbeiterinformation.

 Die Feuerwehr rückte am Freitagvormittag am Neuen Rathaus an der Castellstraße an. Um kurz nach 10 Uhr brach dort Alarm aus...

Die Feuerwehr rückte am Freitagvormittag am Neuen Rathaus an der Castellstraße an. Um kurz nach 10 Uhr brach dort Alarm aus...

Foto: M. Hammes

Um kurz nach 10 Uhr ertönt ein schriller Alarm. Arbeitskollegen gucken sich fragend an, machen sich auf den Weg zum Ausgang. Im Neuen Rathaus ist der Feueralarm ausgebrochen. An der Castellstraße und hinter dem Historischen Rathaus bilden sich Menschentrauben. Wenige Minuten später rast die Feuerwehr mit Martinshorn und Blaulicht zur Castellstraße. Der Einsatz war eine Übung für die Beschäftigten im Rathaus. Fazit: Die Mitarbeiter müssen zum Verhalten im Brandfall geschult werden.

Von der Alarmierung bis zum Eintreffen am Einsatzort vergingen rund fünf Minuten. "Wir standen mit drei Fahrzeugen um die Ecke und haben dort abgewartet", sagt die Leiterin der Dormagener Feuerwehr, Sabine Voss. Für sie und ihre Kollegen kam der Einsatz anders als für die Mitarbeiter der Stadtverwaltung nicht überraschend. "Außer dem Bürgermeister war keiner in die Probealarmierung eingeweiht", erklärt sie. Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann zeigte sich nach der Übung "weitgehend zufrieden".

Nachbesserungsbedarf gibt es aus Sicht der Feuerwehr jedoch schon: "Ein Schwachpunkt sind die Fahrstühle", zieht Sabine Voss Bilanz. Diese würden nun umgehend so programmiert, dass sie automatisch in ein Stockwerk fahren, in dem kein Feueralarm ausgelöst wurde. "Das ist ganz wichtig. Beim verheerenden Brand am Düsseldorfer Flughafen war es so, dass die Fahrstühle ins Erdgeschoss fuhren und dort die Türen öffneten", erklärt sie. Die Menschen fuhren direkt ins Feuer. Durch den Brandrauch blockierten die Lichtschranken. Die Menschen waren auf der Etage gefangen, dem Feuer chancenlos ausgeliefert.

Zweiter Punkt ist die Information der Mitarbeiter. "Als wir am Rathaus ankamen, hatten rund 80 Prozent der Mitarbeiter das Gebäude verlassen", sagt Sabine Voss. Das hätte schneller gehen können. Zudem wüssten die Mitarbeiter nicht alle, an welchen Sammelpunkt sie im Ernstfall kommen müssten.

"Wird sind froh, dass wir diese Erfahrungen gemacht haben. So können wir nun gezielte Mitarbeiterschulungen anbieten", so die Feuerwehr-Chefin. Informiert werden die Verwaltungsangestellten unter anderem darüber, dass Fenster und Türen im Brandfall geschlossen werden müssen. "So können sich Brände nicht so schnell ausbreiten und es kommt kein frischer Sauerstoff hinzu, der den Brand verstärkt, erläutert Sabine Voss.

(NGZ)
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