Dormagen Rat plant Resolution gegen Bau eines Stromkonverters
Dormagen · In der Ratssitzung am 1. Juli wird nicht nur der neue Bürgermeister vereidigt, sondern es soll auch eine Resolution des Rates gegen den Bau eines Konverters auf dem Gebiet der Stadt Dormagen wegen der zusätzlichen Belastungen für Gohr und Broich beschlossen werden.

Menschenkette gegen den Konverter in Osterath
Auch die Räte in Rommerskirchen und Grevenbroich haben eine ähnliche Resolution für ihr Gebiet verabschiedet. Der Netzbetreiber Amprion hatte am 17. Juni zur Vorstellung von sechs Standortbereichen im Rhein-Kreis Neuss eingeladen, wobei der Standort Gohr/Broich, der an Rommerskirchen und Grevenbroich grenzt, mit der Kategorie I, der höchsten Stufe, bewertet wurde. Damit könnte aus Amprion-Sicht dort ein Konverter, der etwa die Größe von zwölf Fußballfeldern hat, mit einer Höhe von knapp 20 Metern gebaut werden. In ihm soll im Zuge der Energiewende der Strom umgewandelt und verteilt werden (die NGZ berichtete).
Wie Dormagens Bürgermeister Erik Lierenfeld in der Begründung ausführt, leidet "die Festlegung der grundsätzlichen Standortkriterien an gravierenden Abwägungsmängeln". Die Grundlage für die Einteilung der Kriterien und Klassen, die maßgebend für die weitere Standortentwicklung und -suche sei, sei nicht nachvollziehbar und schlüssig. Der Netzbetreiber orientiere sich hauptsächlich an wirtschaftlichen Kriterien wie Leitungsneubau, "anstatt die ortsbildprägende Wirkung eines Groß-Konverters, den Artenschutz oder die Nähe zur Wohnbebauung und damit der Bürgerschaft vor Ort zu berücksichtigen", so der Bürgermeister in der Beratungsvorlage. Vor allem die südlich angrenzenden Windkraftanlagen und der Artenschutz seien für Gohr-Broich nicht ausreichend in Betracht gezogen. Auch der neue Regionalplan und die Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes der Stadt Dormagen seien nicht berücksichtigt worden.