Dormagen Raphaelshaus: Entflohener Intensivtäter gefasst
Dormagen · Acht Wochen nach der Flucht ist einer der beiden jugendlichen Straftäter, die am 19. August aus dem Raphaelshaus geflüchtet sind, wieder gefasst worden. Der 17 Jahre alte Intensivtäter, der wegen mehrmaligem Diebstahl verurteilt worden war, konnte am Sonntag in Siegen verhaftet werden.
Er befindet sich nun im geschlossenen Vollzug der Justizvollzugsanstalt Wuppertal. Das bestätigte Peter Marchlewski, Sprecher des NRW-Justizministeriums, in dessen Auftrag im Dormagener Jugendhilfezentrum bis zu sieben jugendliche Intensivtäter nach strengen Regeln auf das Leben nach der Strafe vorbereitet werden sollten. Damit sollte die Rückfallquote von bis zu 60 Prozent bei jugendlichen Straftätern verbessert werden.
Das Anfang August gestartete Projekt "Jugendvollzug in neuen Formen" setzte Justizminister Thomas Kutschaty am 28. September nach dem Bekanntwerden der Flucht von insgesamt drei der sechs Teilnehmer vorerst aus.
Die drei verbliebenen Jugendlichen wurden ins Gefängnis nach Iserlohn gebracht, wo sie weiterhin auch von Pädagogen aus dem Raphaelshaus betreut werden. Raphaelshaus-Direktor Hans Scholten hofft, dass das Projekt bald wieder weitergehen kann: "Wir müssen den Jugendlichen eine Perspektive bieten, so dass sie nicht mehr straffällig werden."